Es war Nacht, sie war betüdelt und es gab hier jede Men-ge Gebüsch, welches an einem vorbeihuschte und damit eine noch schnellere Fahrt vortäuschte.
Plötzlich begann Karena zu bremsen; ihr war siedendheiß eingefallen, daß am Ende der Ebene eine tiefe Schlucht lag, in welche zu stürzen nicht gerade wünschenswert war. „Spring naus!!! Spring naus!!“ Rief sie hysterisch, während sie sich über Candi rüberbeugte und deren Tür aufstieß...“Wir stürzat ab!!“ Als sie sah, daß Candi aus dem Auto verschwunden war, riß auch Karena ihre Tür auf und sprang hinaus – direkt in einen Dornenbusch. Während Karena noch verzweifelt kämpfte, um sich aus den bestachelten Zweigen zu befreien, kam Candi in aller Seelenruhe ums Gebüsch herum geschlendert und half ihr, zu ihrer Überraschung immer noch grinsend und lachend, sich aus dem pieksenden Ding zu befreien. Ka-rena rief wütend: „Des isch gar net witzig! Was isch pas-siert, wo isch dr Capri?!“ Candi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und meinte gelassen: „Reg di ab,
1. bisch du höchstens 20 Sacha schnell gfahra.
2. isch d Schlucht no mindeschtens 50 Meter weit weg
3. hat s Auto scho lang gschtanda, als du gmeint hasch, du musch rausspringa.
4. der Capri steht genau vor deiner Nas.“
Karena schob Candi ein Stück zu Seite und – oh Wunder – da stand tatsächlich ihr heiß geliebtes Gefährt heil und ganz direkt vor ihren Augen. Candi meinte immer noch erheitert: „Was hat dir denn der arme Dornenbusch tan? Der sieht ja ganz lädiert aus!“ Erleichtert begann nun auch Karena zu kichern.
*
Später saßen sie endlich auf der Wiese unter einer gro-ßen alten Eiche und tranken Sekt. Sie kauerten auf einer flauschigen Decke, die aus Karenas Capri stammte und hatten sich ihre Jacken eng um die Schultern gezogen. Es war empfindlich kühl geworden, denn der September hatte schon …
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