... hab i doch alles nur dir zlieb tan.“ Karena war einen Moment sprachlos, dann fragte sie total überrumpelt: „Mir zlie-be??!!“ und gleichzeitig fragten auch Gitta und Candi: „Ihr zliebe??!!“ während sie auf Karena deuteten. „Na klar,“ kam die ungerührte Antwort, „Überlegat doch maul - wenn dr Klaus sich net mit mir eiglassa hätt, hätt er sich irgend a andre anglacht. Bloß hätt des dann d Karena gar net mitgekriegt ond er hätt se recht furchtbar verarscht. Also hab i ihra doch an Gfalla tan indem i ihra bewiesa hab, dass der Typ viel z schlecht für se isch.“ Alle drei Freundinnen sahen sich mit Fragezeichen in den Augen an. Mußte man diese Logik verstehen? Als Melinda ihre Felle davonschwimmen sah, änderte sie ihre Methode und brach wieder mal unvermittelt in Tränen aus. „Au-ßerdem hat er sich bei mir oifach nemme gmeldet. Jetzt bin i wieder so alloi ond – “ zögernd mit einem mißtraui-schen Blick auf Karena setzte sie hinzu: „ond schwan-ger!“ Erschrocken warfen Gitta und Candi Karena einen Blick zu, diese hatte sich wie meist im Griff; nur ihr Ge-sicht war um eine kleine Nuance blasser geworden, was man aber bei der diffusen Beleuchtung im Schuppen kaum wahrnehmen konnte. Natürlich war ihr klar, daß es höchstwahrscheinlich wieder eine von Melindas hundert erfundenen Schwangerschaften war; aber wußte man s? Jedenfalls hatte Karena für heute genug von Melindas Geschichten und so stand sie wortlos auf und begab sich an die Bar. Sie hatte sich eben ein Korea bestellt und wollte ihr Geld herauskramen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte und eine tiefe Stimme sagte: „Des zahl i.“ Karenas ganzer Körper versteifte sich und auf ihrem Ge-sicht spiegelten sich die widersprüchlichsten Gefühle wieder. Langsam wandte sie sich um und sah zu dem Typ auf, dessen Hand immer noch auf ihrer Schulter ruh-te. Es war Timo, ihr Ex-Freund. Eben so einer, bei dem sich der „Man-sieht-sich-Spruch“ voll und ganz im nega-tiven Sinne erfüllt hatte und der sich einfach von einem Tag auf den anderen nicht mehr gemeldet hatte. Bis heu-te war sich Karena sicher gewesen, daß sie ihn bei einem Wiedersehen sofort vom Acker jagen würde. Als sie aber nun in diese tiefblauen Augen blickte, kamen ihr leise Zweifel. Trotzdem stellte sie sofort die Stacheln und meinte giftig: „So, au maul wiedr im Land.“ „I ergeb mi, net schießa!“ Mit bezwingendem Lächeln und erhobenen Händen stand Timo vor ihr und irgendwie konnte sie sich ...
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