... strikt geweigert schon wieder ins Dreary Night zu gehen. Die Erfahrungen der letzten Nacht reichten ihr für eine Weile. Man traf sich, wie meist, bei Gitta. Heute war auch Candi mal wieder mit von der Partie. Als Karena und Candi bei Gitta eintrafen, steckte diese noch mitten in ihrem Styling. Ihr langes Haar war von seltsamen lo-ckenwicklerartigen Dingern in allen möglichen Farben durchsetzt und sie trug einen langen, rosa Bademantel. Alles in allem sah sie wie ein pink Marsmensch aus. Be-vor sie ins Bad huschte öffnete sie ihren Kleiderschrank und rief den beiden Mädchen zu: „Guckt maul nei, was i heut abend anzieha soll!“ Candi und Karena warfen einen Blick in den Schrank und sahen sich danach ratlos an. Der Schrank enthielt eine äußerst ausgedehnte Kollekti-on: Schwarze Stretchjeans, schwarze Stretchjeans und noch einmal schwarze Stretchjeans. Schwarzes T-Shirt, schwarzes Sweatshirt und noch einmal schwazes T-Shirt und das alles in Serie. Als Gitta aus dem Bad zurückkehr-te fand sie zwei grinsende Gestalten vor, die sich ent-schuldigten, daß sie bei dieser Fülle an Farben und For-men sich nicht hatten für ein Gewand entscheiden kön-nen. Gitta schnitt eine Grimasse, klaubte ein Kissen von ihrem Bett und warf es nach den beiden. Als die Locken-wickler verschwunden waren und der rosa Bademantel gegen schwarzes Outfit getauscht, erstrahlte Gitta wieder in gewohnter Schönheit und die drei konnten sich endlich auf den Weg machen. Man hatte beschlossen, heute in Schnaitheim in den „Schuppen“ zu gehen, eine früher von den Mädchen öfters aufgesuchte Disco, die aber in letzer Zeit etwas in Vergessenheit geraten war über dem ganzen Trubel um Micki, Klaus etc.. Als sie das Lokal be-traten, konnten sie sich kaum retten vor Begrüßungen und Umarmungen. Hier kannte jeder jeden. Als sie an einem Tisch Platz genommen hatten, haute es sie fast aus den Socken über soviel Courage, denn tatsächlich und ohne die geringste Scham kam Melinda auf sie zu stolziert und setzte sich völlig unaufgefordert an den Tisch. Karena sprang auf und überlegte hektisch, ob sie sich woanders hinsetzen oder einfach abhauen sollte aber da begann Melinda schon zu sprechen: „Oh Karena, jetzt stell di halt net so an!“ Vor lauter Überraschung über so viel Unverfrorenheit plumpste sie zurück auf die Bank. „I glaub, du willsch wirklich mit mir Ärger han?!“ Preßte Karena zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor; doch Melinda blieb völlig cool. „Mensch, des ...

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