... der Re ablöste, an den nur noch ein paar rote Schleierwolken am Horizont erinnerten, warf eine breite silbern glänzende Bahn auf das dunkle Wasser. Auf der vom leichten Abendwind gekräuselten Oberfläche schaukelte eine große leuchtend-goldene Barke, die aus der Götterwelt zu stammen schien. Verzierungen aus Silber und Edelsteinen blitzten auf im Lichte Chons. Sie war ein Abbild der Sonnenbarke des Re, auf welcher tagsüber der Gott den Horizont überquerte und dann jede Nacht seine Reise durch die Häuser der Unterwelt antrat um mit Hilfe des Gottes des Chaos „Seth“ den Sieg über die Apophisschlange zu erringen, die Kemet in die ewige Finsternis stürzen wollte. Im Hintergrund des Gewässers stieg der düstere Schatten des eindrucksvollen wuchtigen Amun-Tempels empor. Sunu riß sich von dem faszinierenden Anblick los und verließ zögernd die Ufer des heiligen Sees um zum Tor des Palastes zurückzukehren. Die Wachen, die den Eingang bewachten, ließen ihn unbehelligt passieren und Sunu betrat den langen von Fackeln beleuchteten Gang. Er durchquerte mehrere Trakte des Gebäudes, einfach um es besser kennenzulernen.

Das 1. Attentat



Irgendwann, nachdem er unzählige Wandgemälde, Mosaikböden und Wandreliefs bewundert und etliche riesige, enorm hohe, säulenumstandene Säle bestaunt hatte, blickte er wie erwachend auf und fand sich vor den Gemächern der Königin wieder. Anscheinend hatte ihn sein Unterbewusstsein hierher geführt. Während er noch überlegte, wieso er ausgerechnet hier gelandet war, beschlich ihn plötzlich eine böse Vorahnung und er ließ sich, wie immer, von seinem untrüglichen Instinkt leiten. Er trat auf die beiden Wachleute zu und bat, ihn bei der Königin zu melden. Einer der Soldaten schüttelte den Kopf und erklärte, dass Hatschepsut noch einen Spaziergang im Park mache, in Begleitung von Baumeister Senmut und ihrer Leibwache und dass nur ihre Dienerin in den Gemächern anwesend sei. Während Sunu noch mit dem Mann diskutierte, durchbrach plötzlich ein hoher spitzer Aufschrei die Nacht. Die beiden Wachen sahen sich erschrocken an und gaben dann unerwartet bereitwillig den Weg für Sunu frei. Dieser stieß die Türe auf und betrat mit gezückter Waffe den Raum. Geduckt blieb er in dessen Mitte stehen und blickte sich um. Alles schien in Ordnung zu sein; seit seinem letzten Besuch hatte sich nichts verändert – oder doch? Sein Blick zuckte hoch, zu der Falltür am Ende der Treppe zur Dachterrasse. „Bei Seth!“ Fluchte er und rannte  ...
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