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… Königin unter die Nase hielt und ihn leise aber eindringlich fragte: „Wo sind denn heute eure Nachtpatrouillen geblieben? ... Sobald die ersten Strahlen Chons die Wüste erreichten, seid ihr in Richtung Deir El Medina losmarschiert...oder täusche ich mich da... ?“ Lauernd beobachtete er die Reaktionen der Männer. Auch Hui stand abwartend hinter ihm, mit einer Hand das blutige Messer an seinem Schurz abwischend. Erst jetzt bemerkten die vier Wachmänner die seltsam helle Leiche auf dem Boden hinter den zwei Kriegern und wichen einen Schritt zurück, ein Zeichen gegen das Böse machend. „Wir,... äh,... wir hatten früher Dienstschluß, heute.“ Meinte der Leiter der Truppe. „Und gestern auch und vorgestern auch und morgen und übermorgen auch wieder..?“ Ein verächtliches Lächeln unterstrich die höhnischen Worte von Hui. Sunu war es satt in der Dunkelheit herumzudebattieren und befahl, mit dem Daumen über seinen Rücken auf den Toten weisend: „Nehmt den da mit und dann gehen wir alle gemeinsam zu eurem Wachhaus. Dort werden wir uns eingehend über eure Dienstpläne und Pflichten unterhalten.“ Mit ängstlichen Mienen und spitzen Fingern begannen die Soldaten die unheimliche Gestalt anzuheben.
                *
In grimmigem Schweigen kehrten Sunu und Hui frühmorgens in den Palast zurück. Kaum hatten sie das Gebäude betreten, wurden sie auch schon von Senmut abgefangen und zur Königin beordert. Nicht einmal die Zeit zum sich Frischmachen und Rasieren wurde ihnen gegönnt; so traten sie wenig später mit stoppeligem Kinn, Augenrändern, zerzausten Haaren und schmutzigen Kleidern in die privaten Räume Hatschepsuts. Sunu fühlte sich etwas wackelig auf den Beinen. Er konnte Schulter und Arm bewegen, wenn auch unter Schmerzen. Zum Glück war der Stich von Mudjas gebogenem Dolch an Sunus „Horusauge“ abgerutscht, hatte allerdings über die Rippen einen langen Schnitt verursacht, der ihn einiges Blut gekostete hatte. Der Leutnant war sich sicher, dass das Geschenk der Königin sein Leben gerettet hatte. Der Feldarzt der Soldaten der Kaserne der Totenstadt hatte den alten Verband, der die Verletzung seines Rückens bedeckt hatte entfernt und einen neuen dickeren angelegt, der auch die Wunde auf seiner Brust bedeckte. Der Brustharnisch passte nun nicht mehr über den Verband und bedeckte diesen nur ungenügend. Hatschepsut hatte wie so oft an ihrem Frisiertisch gesessen. Als sie jedoch die beiden Männer  …
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