Eine ebenfalls ungewollte Beförderung
Im Vorraum von Nakhts Arbeitszimmer, welcher nun von teuren Alabaster-Öllämpchen und wärmenden Kohlebecken – in unmittelbarer Nähe der Wüste konnten die Nächte empfindlich kalt werden – erhellt wurde, ließ sich Sunu auf eine Marmorbank sinken. Die zwei Soldaten pochten vorsichtig an die verzierte Holztür des Hauptmannes. Tunip stand etwas kleinlaut zwischen den Säulen des großen Hauses herum und beobachtet was vor sich ging. Er war ja noch nicht lange bei Sunu im Dienst und hatte noch nie eines der hochherrschaftlichen Häuser von innen gesehen. Die hier herrschende Pracht schien ihn förmlich zu erdrücken. Die Tür zum Arbeitsraum Nakhts sprang auf doch Sunu, der sich bereits erhoben hatte, wurde nicht wie erwartet hereingebeten. Der Hauptmann stürzte aus dem Zimmer, winkte im Vorübergehen dem verblüfften Leutnant heftig zu ihm zu folgen und eilte auf einen breiten Seitengang zu, der von der Halle abzweigte. Sunu blieb keine Zeit, die glänzenden Säulen und bunten Gemälde zu bewundern, denn er musste sich anstrengen, mit dem fülligen Hauptmann Schritt zu halten. Wie bereits erwähnt, wurde seine behäbige Gestalt öfters unterschätzt. Endlich gelang es Sunu, für kurze Zeit neben seinem Vorgesetzten herzurasen. Außer Atem flüsterte er ihm zu: „Was ...
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