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…  Ihren Geist würde er nicht bezwingen können, niemals. Sunu selbst hielt sich mit Trinken zurück – zu viel stand auf dem Spiel, wenn seine Aufmerksamkeit nachließ jetzt, da Thutmosis II wieder am Hof weilte. Sein Blick fiel auf Senmut, der sich von der Gruppe gelöst hatte und einsam am Bug stand. Immer wieder warf er einen bedrückten Blick zum Zelt und der Befehlshaber überlegte, ob er wohl ähnliche Gedanken hegte wie er eben. Sicher war es für den Architekten und Schatzmeister die reinste Hölle, über die Pflichten einer göttlichen Gemahlin gegenüber ihrem Pharao nachzudenken. Sunu ging zu ihm hin und stellte sich eine Weile lang still neben ihn. Dann sagte er: „Der Pharao ist zurückgekehrt. Die ruhige Zeit ist vorbei.“ Ohne ihn anzusehen nickte der Baumeister langsam, während sie auf den Hafen zusteuerten.

Der Pakt mit dem Priester


Thutmosis hatte keinen Blick mehr an die Menschenmenge verschwendet, die sich am Ufer versammelt hatte, um ihm zuzujubeln. Kaum hatte das Schiff angelegt, hatte er eiligst seine Sänfte bestiegen und die Trägersklaven unerbittlich angebrüllt, dass sie ihn so schnell wie möglich zum Palast zu befördern hätten. Dort angekommen war er sofort in seine Gemächer geeilt und hatte den Hohepriester Hapuseneb zu sich rufen lassen. Während er auf ihn wartete, ging er hastig in dem großen prächtigen Raum auf und ab. Die wunderbar bemalten und mit Statuen gezierten Wände ließen ihn kalt, auch die silberne mit goldenen Gestirnen geschmückte Decke und der blaugrüne Mosaikboden. Nur vor dem riesigen mit einem blauen Baldachin überdachten Doppelbett blieb er immer wieder stehen und blickte es unergründlich an. Er war kurz nach der Krönung hierher in die Gemächer seines Vaters gezogen. Dieses Bett hatte Thutmosis I mit seiner göttlichen Gemahlin geteilt und eigentlich sollte er, als sein Nachfolger, es mit Hatschepsut teilen. Sein Schritt beschleunigte sich, während die Gedanken sich hinter seiner glatten Stirn überschlugen. Hier, allein in seinen Gemächern, war das ständige Lächeln von seinen Zügen gewichen und eine Unmutsfalte auf der Stirn ließ ihn trotz seiner Jugend unzufrieden und mürrisch aussehen. Er mußte unbedingt die Dame Tuja loswerden. Solange sie lebte, existierte eine Zeugin seines unseligen Planes und Hatschepsut hatte ihn in der Hand. Er musste sie beseitigen. Nur so konnte er zum unumstrittenen Herrscher über Kemet – und vor allem über seine Gemahlin werden. …
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