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… Sunu, dies ist ein Befehl deines Pharao, der Tochter des Amun, und du wirst ihm nachkommen es sei denn, du willst deinen Kopf verlieren.“
                *
Diese Szene war jetzt über einen halben Tag her und Sunu zitterten immer noch leicht die Hände, wenn er daran zurückdachte. Als Tunip, der seinen Herrn seit dem Morgen nicht gesehen hatte, in das Quartier heimkehrte, fand er diesen mit hängenden Schultern auf der schmalen Liegestatt im hinteren Zimmer sitzend vor. Der Blick des Leutnants war starr auf den Boden gerichtet, seine Frisur zerzaust. Erschrocken ging der Schreiber vor Sunu in die Hocke und sah zu ihm auf. „Herr, was um Amuns Willen ist geschehen?“ Die Stimme bebte dem schlanken Jungen; er hatte seinen immer beherrschten Vorgesetzten noch nie in so einem desolaten Zustand gesehen. Sunu hob den Blick, der wie irr blitzte und mit einem undefinierbaren Grinsen sagte er: „Pack unsere Sachen, Tunip, wir werden in Zukunft der Herrscherin von Kemet dienen.“ Tunip kam vor lauter Überraschung in seiner hockenden Stellung ins Wanken und kippte auf seinen schmalen Hintern. Endlich schien die Vernunft wieder in Sunus Kopf zurückzukehren und mit einem leisen Anflug seines alten Zynismus sagte er lachend: „Nimms nicht so schwer, Tunip, wenn es einen von uns den Kopf kosten wird, so wird es der meinige sein.“ Tunips Gesicht jedoch verzog sich, als die Bedeutung des eben Gehörten langsam in sein Denken vordrang, erst zu einem dümmlichen Grinsen, dann zu einem begeisterten Lachen. „Wir werden der Göttlichen dienen!“ Rief er aufspringend ein ums andere mal und begann dazu herumzuhüpfen wie ein junger übermütiger Ziegenbock. Sunu beobachtete kopfschüttelnd seinen jungen Gehilfen und murmelte leise vor sich hin: „Oh Amun, wäre ich nur auch so jung und einfältig wie dieser Knabe.“ Sunu war sehr wohl bewusst, in welche Kreise er sich begeben musste, um seiner neuen Stellung gerecht zu werden. Und, auch wenn er vom höfischen Leben wirklich wenig Ahnung hatte, so wusste er doch, dass es dort oft schlimmer zuging als in der blutigsten Schlacht. Als Soldat lagen ihm nicht die durchtriebenen Intrigen der Hofschranzen und die hinterlistigen Schachzüge der Politiker. Auch mit den machtgierigen Priestern hatte er nicht viel im Sinn. Seine Devise lautete Angriff und Sieg, möglichst ohne Umweg, und komplizierte Strategien wandte er nur an, wenn es unbedingt nötig war. Er riß sich zusammen, schüttelte  …
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