... Nachdenklich zog Hatschepsut ihr zweites Auge nach und murmelte vor sich hin: „Wenn ich nicht mehr wäre, könnte die Dame Tuja als königliche Gemahlin die höchste Frau im Lande Kemet werden und ihr Bruder würde zu noch mehr Macht und Gold kommen.“ Sie legte den Schminkstift beiseite und drehte sich zu Sunu und Senmut, der schweigend gelauscht hatte, um. „Laß mich eine Weile darüber nachdenken, Leutnant, und finde dich nach dem Mittagsmahl bei mir im Audienzsaal ein. Ich muß ein paar Abgesandte von verbündeten Ländern empfangen, über Steuerabgaben reden und hoffentlich ein paar nette Gastgeschenke in Empfang nehmen, bevor ich vor Langeweile sterbe.“ Sunu verbeugte sich amüsiert ob Hatschepsuts `Vorfreude` und strebte rückwärtsgehend der Türe zu. Bald jedoch wich die Erheiterung über die Äußerung der Königin einer undefinierbaren bösen Vorahnung. Er wusste nicht warum, aber bei Erwähnung der Gastgeschenke beschlich ihn ein warnendes Gefühl. Nachdenklich begab er sich in seine Gemächer und erstattete einem immens neugierigen Tunip erst einmal Bericht über den neuesten Stand der Dinge.

Der 2. Anschlag



Der Vormittag war schnell vergangen und Sunu begab sich, nachdem er mit Tunip im Garten ein üppiges Mahl zu sich genommen hatte, zum Audienzsaal. Das ungute Vorgefühl wollte nicht von ihm weichen, obwohl der prächtige Raum gut bewacht und auch die Königin von genügend Menschen umgeben war. Wie immer standen Geb und Hui an ihrer Seite; auch der übliche Hofstaat war auf der Estrade mit den elektrumüberzogenen Stufen anwesend. Prinz Thutmosis nahm auf seinem prunkvollen Thron mit dem Horusfalken ebenfalls am Empfang der Abgesandten teil. Sunu nahm, nachdem er vom Blick der Königin dirigiert worden war, vor den schimmernden Stufen zur Estrade mit den beiden Thronsesseln seinen Platz ein. Er stellte sich an der Seitenwand des Saales in den Schatten einer der vielen goldenen Säulen, um die Szenerie gut und unauffällig im Blick behalten zu können. Zustimmend nickte ihm Hatschepsut kaum merklich zu. Obwohl bis jetzt alles harmlos schien, stellten sich Sunus Nackenhärchen auf, ein sicheres Zeichen für Gefahr. Aufmerksam und angespannt beobachtete er sämtliche Personen, die sich der Königin über den schimmernden Mosaikboden näherten und ließ keine Bewegung unbeachtet. Prächtig gewandete exotische Gestalten wechselten sich ab, der Königin von Kemet, Tochter des Amun, die Ehre zu erweisen und ihr teure Gastgeschenke zu überreichen. Da waren  ...
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