Ein Versprechen
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel-XIXKapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII



In den Küsten-Kordilleren Kaliforniens hängt zu nächtlicher Stunde ein Bentley mit beiden Vorderrädern über einem tiefen Abgrund und pendelt auf und ab wie eine Kinderwippe. Der Insasse ist kein Geringerer als der übergewichtige Geschäftsmann, Waffenhändler und Geizkragen Robert Truman; einer der reichsten Männer der USA. In seiner Todesangst verspricht der hilflose Mann dem zufällig vorbeikommenden Tierpfleger des San Diego Zoos Perry Holmes ein Vermögen, wenn er ihm hilft. Unter Einsatz des eigenen Lebens rettet Perry dem dicken Milliardär das seinige. Mit viel Mühe befreit er ihn in der Dunkelheit aus dessen havarierter Nobelkarosse, die jeden Moment über die Klippe zu stürzen droht. Kaum gerettet, vergisst der Milliardär sein Versprechen. Eine Thematik, wie man sie aus Märchen kennt. Allerdings … Monate später findet sich Truman, der den Vorfall bereits vergessen hat, in einem feuchten Kellerverlies wieder, halb betäubt, verwirrt, außerstande zu sagen, wie er dorthin gelangt ist. Es beginnt ein Rätselraten über seine Entführer und deren Gründe. Denn dass der Waffenhändler gekidnappt wurde, daran zweifelt er keine Sekunde. Im Laufe seiner Gefangenschaft, während der es zu Ausbruchsversuchen kommt und der Milliardär mehrere Lösegeldangebote an seinen Kidnapper richtet, die scheinbar ungehört verpuffen, liefert sich der Entführer Perry Holmes mit seinem Gast einige Psychoduelle. Auf eine Lösegeldforderung seitens seines Gastgebers wartet Truman hingegen vergeblich. Das hat einen triftigen Grund. Immer deutlicher kristallisiert sich heraus – eine normale Entführung ist das beileibe nicht! Und auch um Trumans Milliarden geht es dem Kidnapper in keiner Weise. Er verfolgt ein vollkommen anderes Ziel. Welches, das wird in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung vor dem Superior Court deutlich, in der sich Perry Holmes tatsächlich für unschuldig erklärt – im Sinne der Anklage ...

Ein Versprechen

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Ein Versprechen

von Francesco Lupo

Kapitel I


   Derweil sich der Nordpol verzweifelt abmühte, seine gewaltigen Eisflächen zu vergrößern, sah sich der Frühling bereits genötigt, mit Macht Kalifornien zu erobern. Warme Strömungen zogen die Küsten hinauf, im März blühten Mandelbäume, der sanfte Westwind wehte vom Pazifik herüber und trieb trockenen feinen Sand spiralförmig die Strände entlang, putzigen Elfen-Tornados nicht unähnlich. Mit seinen unsichtbaren Händen pflückte er weiße Gischtkrönchen von den Wellenkämmen und streute sie wahllos über die See.           

   In dieser märchenhaften Idylle voller Unschuld und freudiger Erwartung verließ Robert Truman am frühen Abend bei San Onofre, südlich von Los Angeles gelegen, den Küstenhighway und lenkte seinen Bentley nach Osten in die zerklüfteten Ausläufer der Coast Ranges. Ein unglaublich breites Grinsen zog sich quer über das Gesicht des beleibten Milliardärs, während er sich der kurvenreichen Strecke nach Fallbrook widmete; ein durchaus berechtigtes Grinsen.

Den Blick meist nach vorne gerichtet, suchten seine Augen zwischendurch immer wieder das Interieur der englischen Nobelkarosse ab. Dieser Wagen gefiel ihm ausgezeichnet; er besaß ihn noch nicht lange. Es war ein nagelneuer goldfarbener Bentley, erst vor wenigen Stunden hatte er ihn bei einer Auktion erworben!   

Mit 80 000 Dollar war der Luxuswagen angesetzt gewesen, bei exakt dieser Summe hatte er den Zuschlag erhalten. Kein Mensch schien Interesse gehabt zu haben an einem Wagen, der zwar weit über 300 000 wert, dessen Besitzer jedoch auf so unappetitliche Weise mit dem Gesetzt in Konflikt geraten war. Milliardär Truman tangierte das nicht. Daß er sich ein Lächeln abrang, geschah nicht häufig. Heute hatte er einen triftigen Grund.  

Der 52-jährige Robert Truman, von seinen Freunden Bob genannt – und deren Zahl war überschaubar – führte ein eigenbrötlerisches Leben, was sich nicht nur bei seinem Wohnsitz offenbarte. Als einer der reichsten Bewohner der Vereinigten Staaten erwartete man von ihm ein Anwesen in Beverly Hills, mindestens. Nach Möglichkeit in unmittelbarer Nachbarschaft von Publikumsgrößen wie Bill Gates oder Barbara Streisand. Er indessen residierte im Süden Kaliforniens, in La Jolla, San Diego.

Die Erwartungen seiner Kritiker zu enttäuschen, das tat Truman gerne, und er tat es mit System. Darüber hinaus stand er im Ruf eines Knausers ersten Ranges. …


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