… Bewiesen hatten sie ihm seinerzeit nichts, aber es war ein offenes Geheimnis gewesen. Ihm, Truman, hatte er ebenfalls Substanzen angeboten, die jener abgelehnt hatte.
Ein trauriges Bild hatte dieser Mick heute nachmittag abgegeben, wie ein Häufchen Elend saß er bei der Versteigerung, sah sein illegal erworbenes Kapital zerrinnen. Vor kurzem gegen eine horrende Kaution aus der U-Haft entlassen, hatte er sich Straffreiheit erkauft und einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen. Als Folge durfte er mit ansehen, wie sein Besitz veräußert wurde. Der gesamte Besitz! Während der US-amerikanische Staat die Waffenlobby hinten und vorne hofierte, was Truman sehr entgegen kam, verfuhr er mit Drogenhändlern nicht zimperlich.
Beinahe tat er ihm ein bißchen leid, dieser Mick. Es war beruhigend, daß der während der Auktion nicht zu ihm herübergesehen hatte. Wiedererkannt hätte er ihn wahrscheinlich nicht, es war zu lange her, und Truman hatte seit der Schulzeit - nicht nur wirtschaftlich - ziemlich an Gewicht zugelegt. Außerdem war es sein persönlicher Anwalt Richard Bloom gewesen, der sowohl den Wagen ersteigert als auch die Formalitäten erledigt hatte. Ergo hatte Mick Niclas keine Ahnung, wer der neue Eigentümer seines heißgeliebten Schmuckstücks war. Truman brauchte nicht in Erscheinung zu treten. Das hielt er meistens so. Nicht zuletzt aus Gründen der eigenen Sicherheit.
Zum wiederholten Male warf der dicke Milliardär einen Blick auf das Navigationsgerät, ein Modell der neuesten Generation. Neben den gängigen Funktionen zeigte es die Himmelsrichtung an, sowie die Längen- und Breitengrade, auf die Bogensekunde genau. Robert Truman wollte es nicht glauben: An dem Panel konnte er sogar die derzeitige Höhe ablesen, sie betrug hier in den Bergen momentan 345 Meter! Die Straße stieg weiter an. 380 Meter. Derart fasziniert war der Fahrer von seinem Spielzeug, daß seine Augen zu leuchten begannen.
Keine 8 Wochen war die britische Luxuskarosse alt. Mick Niclas hatte vor seiner Inhaftierung nicht einmal mehr die Zeit gefunden, auch nur eine Tankfüllung leer zu fahren. Der Kilometerstand betrug bei der Übernahme 260 Meilen, was sich in Trumans Gesicht widerspiegelte.
Über diesen Bentley freute sich der Geizhals diebisch. Wie über ein unerwartetes, gar nicht für ihn bestimmtes Geschenk. Permanent schmunzelte er und schaute von Zeit zu Zeit auf seine exklusive und unverwüstliche Titan-Uhr am Handgelenk. Bis Fallbrook waren es noch einige Meilen. …
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