…
„Hallo?“ flüsterte Truman, als befürchtete er durch ein lautes Wort den Absturz des Bentleys zu forcieren.
„Ich bin noch da“, sagte Perry Holmes, und schob sein Gesicht wieder etwas näher heran. „Warum steigen Sie denn nicht aus?“
„Es geht nicht, weil da der Baum vor der Tür steht“, erwiderte Truman leise. „Ich muß auf der Beifahrerseite aussteigen. Aber wenn ich mich bewege, dann fällt die Kiste …“
Perry ging hinter das Fahrzeug und legte eine Hand auf den Kofferraum. Augenblicklich senkten sich die Hinterräder auf den Boden. Das Fahrzeug war recht gut austariert, ein Kind hätte es stabilisieren können.
„Jetzt!“ rief er Truman zu, und preßte beide Fäuste auf den Deckel. „Jetzt können Sie es riskieren! Ich halte den Wagen solange fest!“
Eine Zeitlang war nichts zu vernehmen, nur leises Keuchen. Perry löste eine Hand, griff die Lampe, leuchtete durch die Heckscheibe, sah Truman aber noch immer bewegungslos auf seinem Sitz liegen.
„Kommen Sie doch endlich!“ rief Perry ungeduldig. „Warum steigen Sie denn nicht aus?“
Aber Truman konnte nicht. Sein rechter Arm, auf dem er so lange gelegen hatte, war vollkommen taub, und mit dem linken schaffte er es nicht, über seinen mächtigen Bauch hinweg zum Verschluß des Sicherheitsgurtes zu gelangen. So absolut hilflos hatte sich der reiche Mann in seinem ganzen Leben noch nie gefühlt. Er schämte sich.
„Es geht doch nicht“, kam es gequält aus dem Fahrzeuginnern. „Mein Arm ist eingeschlafen. Sie müssen mich herausziehen!“
„Wie soll das gehen?“ fragte Perry. „Wenn ich das Heck loslasse, kippt der Wagen sofort wieder in die Schräglage.“
Truman überlegte fieberhaft. Der Mann hatte recht, aber versuchen könnte er es trotzdem. Entweder er fiel in die Schlucht oder er pendelte hier bis zum Jüngsten Tag.
„Probieren Sie es einfach. Bitte!“ hauchte seine matte Stimme aus dem Fenster.
Mit Bedacht ließ Perry das Heck wieder los, der Bentley stand wie festgefroren auf der Erde. Noch zweimal testeten seine Hände den Halt des Wagens, der jedoch schien sich im Augenblick nicht rühren zu wollen. Also ging er zur Beifahrertür und öffnete diese vorsichtig.
„Achtung!“ kam es ängstlich von Truman. Der Bentley aber stand. Allerdings wurde Robert Truman das Gefühl nicht los, in rauher See auf einer Nußschale zu schwimmen, umringt von gefräßigen Haien. Und so ganz trog ihn sein Gefühl nicht.
„Sie müssen hereinkommen und den Gurt lösen, bitte! …
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