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…  Jedweder Gewohnheit zum Trotz erhob sich Richter Gibson als erster.

„Die Anklage erhält im Verlauf des nächsten Montags Gelegenheit, ihre neue Orientierung zu präsentieren. Die Verhandlung wird vertagt.“

Nach diesem Fast-Eklat eilten die Journalisten in ihre Redaktionen, die Fernsehleute in die Anstalten, das Publikum entfernte sich aus dem Gerichtsgebäude. Die Parteien blieben noch eine geraume Zeit im Saale. Martin Fletcher fragte schriftlich um eine Audienz beim Richter nach. Sie wurde ihm gewährt.

Perrys Anwalt bat darum, die Verhandlung unbedingt weiterzuführen, weil sein Mandant noch nicht ausgesagt habe, was der Richter ohnehin beabsichtigte.

„Sie vergessen, Mr. Fletcher, daß Ihr Mandant die Entführung zugegeben hat. Und ich denke, die Öffentlichkeit, Sie und ich haben ein Recht, die genauen Hintergründe zu erfahren. Und ein Interesse.“  

Damit setzte er ein Grinsen auf, das sein ohnehin breites Gesicht noch um eine Spur breiter erscheinen ließ.

 

 

Kapitel XXI


   Wie einflußreich Robert Truman war, erfuhr man am folgenden Tag, als in der San Diego Union Tribune beinahe nichts über das Verfahren zu lesen war. Als Mitinhaber des Blattes ließ er entsprechende Anweisungen ergehen, welche den Journalisten Knebel verpaßten. Lediglich ein paar Belanglosigkeiten waren abgedruckt worden, die dem Leser suggerieren sollten, der Prozeß liefe nach Plan. 

Andere Zeitungen jedoch und einige Sender berichteten unabhängig voneinander über den Verlauf, was zu ziemlich kontroversen Meinungen in den Staaten führte.

   In La Jolla, in Trumans Domizil am Pazifik, rauchten derweil die Köpfe. Sein Freund Chris Beckmann und das Anwaltsgespann Lower und Bright befaßten sich mit Trumans Faux pas den Erpresserbrief betreffend. Sie beratschlagten, ob dieser Brief eine weitere Rolle spielen sollte, und wie man das Verhalten ihres Mandanten in diesem Zusammenhang erklären könnte.

„Es geschah im Affekt!“ erklärte Bright unvermittelt. „Mr. Truman: Nach Ihrer Freilassung wollten Sie von Entführung und allem, was damit zu tun hat, zunächst einmal nichts mehr wissen! Deshalb haben Sie die Beamten weggeschickt, deshalb haben Sie den Brief einfach ignoriert und - vernichtet. Schließlich waren Sie ja wieder zu Hause und unverletzt. Sie mußten auf Ihr Inkognito achten. Jeder Medienrummel war dabei zu vermeiden. Wenn die Anklage keinen Brief vorweist, wenn die Anklage auf diesen Beweis verzichtet, wird das Gericht auch nicht darauf eingehen. …


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