… Aufgrund der Tatsache, daß sein Mandant einige der Vorwürfe bereits bei der Anhörung nicht geleugnet und wegen der Zeugen, die Anwalt Martin Fletcher aufzubieten hatte, lag für manche der Schluß nahe, die Verteidigung würde einen Antrag auf Verfahrenseinstellung mangels ausreichender Beweise für einen erpresserischen Menschenraub stellen. Das unterließ Perrys Anwalt tunlichst. Ein Einstellen des Verfahrens war ihm zu wenig!
Fletcher beabsichtigte, hier am County Superior Court in San Diego eine Demonstration abzuliefern, die der Bevölkerung noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben sollte. Daher verfuhr er wie geplant. Denn nach seiner Vernehmung erhoffte er sich auch noch von der Anklagevertretung viele Fragen an seinen Mandanten.
Perry Holmes nahm Platz. Richter Gibson schaute in Richtung der Anklage, dort gab man sich siegessicher, und der Richter sinnierte, ob Gründe dafür vorhanden seien.
Martin Fletcher, spitzbarttragender Anwalt am Superior Court, stand auf, trat vor seinen Mandanten hin, das obligate Zettelchen in der Hand.
Er begann mit Perrys Beschäftigung im Zoo, seinem Spezialgebiet Reptilien, und Perry wies darauf hin, daß er seit über einem Jahrzehnt mit Schlangen und anderen Echsen zu tun hatte, sich also bestens damit auskannte. Mit dieser Einleitung gedachte Fletcher der später folgenden Zeugenvernehmung des Sachverständigen ein wenig den Weg zu bereiten.
„Mr. Holmes“, begann er prosaisch, „Sie kennen die Vorwürfe, die man gegen Sie erhebt. Wollen Sie dem Gericht und den Geschworenen die Geschichte aus Ihrer Sicht erzählen? Die ganze Geschichte?“
Nichts wollte Perry lieber als das. Und so begann er mit dem Abend bei Johns. Er erzählte, wer bei Nellies Geburtstagsfeier in Oceanside zugegen war, was gegessen wurde und von dem Gespräch seiner Tischnachbarn. Dann ging er dazu über, wie Truman sich über sein Übergewicht beklagt hatte, und daß dadurch sein Plan heranreifte. Je weiter er in seiner Darstellung fortschritt, umso mehr Unglauben schien aus dem Gesicht des Milliardärs zu quellen.
Im Anschluß berichtete Perry, wie er Truman eine Woche später mit Hilfe der exakt dosierten Spritze betäubt und zu sich nach Hause gebracht hat.
„Mr. Holmes“, unterbrach ihn sein Verteidiger, „wieviel wog Mr. Truman nach seiner eigenen Behauptung, die er im Lokal verlauten hat lassen?“
„Eine ganze Menge. Aber viel wichtiger war, daß er um jeden Preis unter 100 Kilo kommen wollte“, schob Perry ein. …
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