… Holmes?“
„Ja, mehrmals“, gab Perry zu. ‚Sie sind jetzt ein reicher Mann’, hat er gesagt. Oder so ähnlich. ‚Ich bin Mr. Truman und gebe Ihnen den Bentley und die 10 Millionen. Das ist ein Versprechen!’ So ganz wortwörtlich weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall hat er sein Angebot aufrecht erhalten. Er hat mir seine Visitenkarte gegeben. Er wollte mich unbedingt anrufen. Und ich hatte keine Ahnung, wer Mr. Truman war.“
„Das ist ein Versprechen, hat er gesagt? Man kann also nicht davon ausgehen, daß er nur in allergrößter Bedrängnis gehandelt hat, als er die Summen offerierte“, schloß Fletcher diesen Part ab. „Haben Sie ihn angerufen, Mr. Holmes?“
„Nein.“
„Warum nicht?“ bohrte Fletcher.
„Wissen Sie, was Menschen in ihrer Not so alles versprechen. Ich denke, dazu hatte ich kein Recht. Vielleicht ist Mr. Truman auch nur ein äußerst sparsamer Mensch …“
Damit verursachte Perry ein provokantes Gelächter unter den Zuhörern.
„Ein solches Versprechen, Mr. Holmes, hat auch vor einem Gericht Bestand! Selbst wenn es in größter Notlage gegeben wird!“
Nun schaltete sich Richter Gibson ein:
„Das Gericht wird diesen Brief für Sie gut verwahren, Mr. Holmes. Er besitzt einen beträchtlichen Wert!“
Das Bild, welches sich die Besucher im Saale vom Angeklagten im Laufe der vielen Tage gemacht hatten, begann sich zu wandeln. Waren die Leute zu Beginn noch davon ausgegangen, bei Perry Holmes handele es sich um einen eiskalten Entführer und Erpresser, der sich am Vermögen eines Mitbürgers bereichern wollte und der weggesperrt gehörte, so war die Stimmung mittlerweile dabei umzuschlagen. Von der Harmlosigkeit des Beschuldigten überzeugt, brachte man ihm nun Sympathie entgegen. Und der Geldsack Truman trug wenig dazu bei, weiterhin als Opfer betrachtet zu werden.
„Eine letzte Frage habe ich noch: Was war das für ein Hund, Mr. Holmes, der Ihren Gast so erschreckt hat?“
„Das war kein Hund.“ Nun war es an Perry zu lächeln. „Was da so gebrüllt hat, war ein Löwe.“
Sofort knisterte es bei der Anklage. Jetzt hatte sie immerhin einen Grund für eine weitere Anschuldigung. Bedrohung durch ein wildes Tier!
„Und dieser Löwe“, wollte Fletcher wissen, „saß in Ihrem Keller?“
„Nein“, entgegnete Perry. „Nur seine Stimme. Sie kam vom Recorder!“
„Ihr Zeuge, Mr. Beckmann“, sagte Martin Fletcher, und begleitet vom Gelächter des Auditoriums begab er sich zu seinem Platz. …
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