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…  Im Wohnzimmer seiner Villa saß Robert Truman neben Felix Dux, der mit Hot Springs, Arkansas, telefonierte. Es gab dort die berühmten heißen Quellen, die dem Ort ihren Namen verliehen hatten und jedes Jahr Touristen ohne Zahl anlockten. Aber in Hot Springs befand sich auch das bedeutende Reptilien-Institut Serpentes. Mehrere Zoohandlungen hatten Dux dorthin verwiesen, und auf dieser Schlangenfarm hoffte er endlich fündig zu werden. Er hatte einen Mitarbeiter am Apparat.

„Ja“, wiederholte Felix sein Begehren langsam. „Eine Micrurus fulvius“, las er von einer Notiz ab, die sich Truman im Gerichtssaal in die Tasche gesteckt hatte.

„Solche Exemplare haben wir. Wie viele benötigen Sie?“ lautete die geschäftige Frage.

Erleichtert schaute Dux seinen Mäzen an. Robert Truman war für ihn mehr als ein normaler Arbeitgeber, der ihn über Gebühr bezahlte. Seine Aufträge bargen stets diese gewisse Aufregung und den Nervenkitzel, den er brauchte. Er und seine Leute. Nach den Kriegswirren in Kuwait und im Irak waren sie beständig auf der Suche nach der ultimativen Herausforderung gewesen. Bei dem Waffenhändler konnten sie sie finden; ab und zu wenigstens. Die gescheiterte Sache im Zoo nahm Truman ihm nicht übel. Die hatte Beckmann aus der Welt geschafft.

„Nur eine. Hören Sie? Ich brauche lediglich eine einzige. Sie darf nicht länger sein als … einen halben Meter. Ist das möglich?“

Sein Gegenüber am Ende der Leitung dachte kurz nach. Er schien ein wenig enttäuscht darüber, daß der Kunde nur ein Exemplar wollte.

„Wir haben Jungtiere von etwa 45 Zentimetern. So eine können wir Ihnen zukommen lassen!“

Dux gab die Adresse durch, an welche das Reptil gesendet werden sollte. Der Preis betrug 350.- Dollar.

„Spätestens übermorgen früh haben Sie das Tier mit UPS. Am Samstag. Ist das schnell genug?“ wollte der Mitarbeiter der Reptilienfarm wissen.

„Ja. Danke“, schickte Felix durch den Äther.

Anschließend ließ er Truman an seinem Glück teilhaben. Die Gerichtsverhandlung würde am nächsten Dienstag weitergeführt werden, bis dahin war genügend Zeit, Vorkehrungen zu treffen, um das Gericht zu überzeugen, daß es sich sehr wohl um eine hochgiftige Schlange handelte.

   Tief saß der Stachel des Bluffs mit der ungiftigen Natter im Fleisch des Milliardärs. Schon im Gerichtssaal wollte er sich auf diesen Holmes stürzen und ihn erwürgen. Er durfte gar nicht daran denken, daß er Stunden auf einem Fahrradsattel zugebracht hatte, obwohl vor ihm auf dem Boden ein vollkommen harmloses Reptil lag; …


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