… Der erholte sich in der Klinik gut von dem kleinen Malheur, über das sie ausführlich geplaudert hatten. Swan hätte sich ohrfeigen mögen, weil gerade ihm als Experten dieses Mißgeschick passiert war. Und auch noch vor den Augen aller Welt.
Das lebensrettende Serum war mit dem Helikopter aus Los Angeles herübergeflogen worden, und schon eine Stunde später hatten beide Patienten ihre erste Dosis erhalten. Es gab noch ein paar kritische Tage zu überstehen, mit Kreislauf- und Atemproblemen, aber die Kunst der Ärzte sicherte letztlich ihr Überleben.
Wie Perry von Swan erfahren hatte, lag Truman auf derselben Etage. Über eine Woche hatte Perry mit sich gerungen, ob er Trumans Krankenzimmer betreten sollte. Jedesmal war er vorübergelaufen an einem grimmig dreinblickenden Leibwächter, der auf einem Stuhl davor saß, hatte es aber nicht über sich gebracht, hineinzugehen und seinem Kontrahenten gegenüberzutreten. Er wußte nicht, wie der reagieren würde. Schließlich, nach einem langen Gespräch mit dem Zoodirektor, faßte er sich ein Herz, lief bis zur Mitte des Ganges und erklärte dem Bodyguard wer er sei. Der erhob sich, klopfte an die Zimmertür des Milliardärs. Nach dessen Aufforderung trat er in den Raum. Sekunden später war er zurück, hielt die Tür auf und nickte Perry zu.
Perry betrat ein Einzelzimmer mit allem Komfort. Als Truman ihn erblickte, wollte er sich erheben, aber eine Geste Perrys ließ ihn auf die Kissen zurücksinken.
„Wie geht es Ihnen, Mr. Truman?“ wollte er wissen.
Abscheu und Schuldgefühl stritten im Gesicht des Waffenhändlers miteinander, Reue gesellte sich dazu, er wollte entfliehen. Diese Ehrlichkeit in Perrys Stimme konnte er fast nicht ertragen. Im Grunde klang sie kaum anders als während seiner Gefangenschaft. Sollte er sich in diesem Menschen derart getäuscht haben? Gab es überhaupt Individuen, die nicht nach seinem Vermögen gierten? Das bezweifelte er noch immer. Inmitten dieser Gedanken kullerte ein:
„Den Umständen entsprechend!“ aus seinem Mund.
Perry überlegte, ob er es wagen sollte, sich einen Stuhl zu greifen und sich neben den Mann ans Bett zu setzen, den er über zwei Monate als seinen Gefangenen beherbergt hatte. Er tat es einfach.
„Was macht die Hand?“ lautete seine nächste Frage.
Truman bewegte den betroffenen Finger demonstrativ und erklärte, in den nächsten Tagen entlassen zu werden.
„Schäden werden keine zurückbleiben“, versicherte Perry. …
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