Vorsichtig öffnete Perry sein rechtes Auge, die Pistole an seiner Schläfe war verschwunden, er sah gerade noch, wie die drei Männer das Zimmer verließen. Endlose Minuten starrte er wie betäubt auf die wieder verschlossene Tür, nicht wissend, ob er noch lebte oder ob dies hier nur eine im Tod empfundene Erscheinung war.
Schließlich erhob er sich, wankte auf butterweichen Beinen zum Wasserhahn und trank ausgiebig. Offenbar lebte er doch noch, denn er konnte das Wasser schmecken. Ihm war schwindelig. Vor wenigen Augenblicken war er bereits so gut wie tot, und jetzt trank er Leitungswasser. Eine total verrückte Welt.
***
„Du hast was?“
Unglauben entstellte Richard Blooms Gesicht völlig. Was ihm Truman da erzählte, konnte er nicht fassen. Er wollte es einfach nicht wahrhaben.
Gleich am frühen Morgen hatte Robert ihn angerufen und nach La Jolla beordert. Jetzt hielten sie sich in dessen etwas überdimensioniertem Wohnbereich auf. Seine beiden Trabanten Felix und Leon, Truman und Richard. Erika war Tennis spielen.
„Bob“, versuchte er, dem Waffenhändler sein aberwitziges Tun vor Augen zu führen, „was du da getan hast, kann dir 15 Jahre einbringen. 15 Jahre, ist es das wert?“
Der Milliardär schien unbeeindruckt.
„Du bist jetzt 53“, hakte Richard nach. „Und 68, wenn du wieder draußen bist. 15 Jahre hinter dicken Gefängnismauern, Bob!“ versuchte er ihn wachzurütteln, während er im Zimmer umherlief. „Schuften in der Wäscherei, die verschissenen Klamotten deiner Zellengenossen kochen, der Gefängnisfraß. Da nützen dir deine Milliarden gar nichts! Eineinhalb Jahrzehnte zusammen mit Schwerverbrechern, mit Kindermördern und Frauenschändern! Bob! Bob!“
Damit war er stehen geblieben. Regelrecht in den Raum geschrien hatte er den Namen seines Arbeitgebers. Unablässig schüttelte der Anwalt den Kopf und ging hinüber zum Fenster, den Pazifik in Augenschein zu nehmen. Der Pazifik, der Friedliche, sinnierte er.
Offenbar blieben die Worte seines Anwaltes bei Truman nicht ganz ohne Effekt, denn der begann nachzudenken und - zu schwitzen. War er hier und heute einen entscheidenden Schritt zu weit gegangen? Hatte er die berühmte Grenze, von der aus es kein Zurück mehr gab, überschritten? Durfte er so weitermachen? Oder sollte er sich auf die wenigen menschlichen Züge besinnen, die ihm noch innewohnten? Offenbar konnte man in Kalifornien doch nicht so beliebig handeln wie etwa in südamerikanischen Landen. …
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