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   Nach einer unterhaltsamen Bahnfahrt von San Diego nach Los Angeles stand Perry in aller Frühe auf dem Campus. Er fragte sich zum Hörsaal durch, wurde dort von Professor Thimm persönlich in Empfang genommen, der ihn mit großen Augen lange musterte. Es waren warme Augen, freundliche, sie verrieten Interesse an der Person Perry Holmes.

Der Hörsaal wurde von oben her betreten, die Sitzreihen verliefen steil nach unten und waren fast alle belegt. Beide Geschlechter fanden sich dort, vorwiegend jedoch das männliche. 

   Im ersten Moment hatte Perry nicht recht gewußt, was er mit dem Schreiben anfangen sollte. Vor drei Tagen war der Brief von der Juristischen Fakultät in Los Angeles eingetroffen und enthielt die Einladung eines Professors namens Marcus Thimm. Der bat Perry zu einer Vorlesung, in deren Verlauf er seine Geschichte erzählen sollte. Zu Studienzwecken, wie der Professor angefügt hatte. Auch eine Bahnkarte fand sich in dem Umschlag. Perry hatte Rücksprache mit seinem Anwalt Martin Fletcher gehalten und zugesagt; jetzt war er hier.

Prof. Thimm stellte seinen Besucher vor, worum es ging, brauchte er nicht zu erklären. Nicht nur die Medien, auch die Studentenschaft hatte sich im Vorfeld mit diesem sonderbaren Fall gründlich auseinandergesetzt.

Während sich die Reihen weiter füllten, stellte sich Perry bereits ersten Fragen. Sein Erscheinen war erst tags zuvor angekündigt worden, und obwohl noch vor Unterrichtsbeginn, fanden die Nachzügler schon keinen Platz mehr und mußten stehen bleiben.

Diesmal waren Perrys Erzählungen frei von richterlichem Druck, anwaltlicher Finesse und staatsanwaltlichen Fußangeln. Er erzählte locker und amüsant, was ihm mit dem milliardenschweren Waffenhändler alles passiert war.   

Kaum hatte er geendet, da drangen zahlreiche weitere Fragen von angehenden Juristen auf ihn ein, die er gerne beantwortete. Aber auch Prof. Thimm mußte Wissensdurst befriedigen. Im Vordergrund stand die alles entscheidende Frage: War es rechtens, was Perry Holmes getan hat? Durfte man einen Menschen gegen seinen Willen monatelang einsperren? Der Professor jedoch hielt sich mit seinen Erkenntnissen zurück. Er wollte die Studenten animieren, selbst  praktikable Lösungen zu finden; deswegen hatte er Perry nach Los Angeles gebeten.

Die Vorschläge der Studierenden waren nicht von der Hand zu weisen, es fanden sich durchaus originelle Ansichten darunter. Eine junge Frau vertrat die Meinung, man solle das gesprochene Wort viel öfter als Tatsache betrachten, vor allem bei Politikern! …


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