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…  Hier war auch nicht Mexiko, und 15 Jahre waren eine verdammt lange Zeit. Verdammt lange. Diese Ansicht vertrat besonders sein linkes Auge.

„Was … schlägst du denn jetzt vor?“ kam es ein wenig kleinlaut von ihm.

Noch niemals hatte Richard Bloom den Milliardär so verunsichert erlebt. Als er vom Fenster zu ihm hinüberschaute, wirkte der auf ihn wie ein Junge, der die Schule angezündet hatte und nun, da er den Schaden sah, den er angerichtet hatte, alles ungeschehen machen wollte. Die detailreiche Schilderung eines drohenden Gefängnisaufenthaltes hatte offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt.

„Hol ihn her. Sofort!“ befahl Bloom.

Truman gab Leon ein Zeichen, der erhob sich, aber Richard unterbrach Bobs Delegations-Eifer:

Du holst ihn hier her, Bob! Du, niemand sonst! Los!“

Der Milliardär erschrak über den barschen Ton, den sein sonst so loyaler Angestellter ihm gegenüber anschlug. Folgsam stand er auf, verließ den Raum und kehrte kurz darauf mit Perry zurück. Er hatte ihn nicht angefaßt, sondern heraufgebeten.

Anwalt Bloom ging Perry entgegen, musterte ihn gründlich und fragte, ob man ihm Gewalt angetan hätte. Das verneinte jener.

„Wenn man davon absieht“, fuhr er leise fort, „daß man mich vorhin erschießen wollte …“

Bloom riß die Augen auf, starrte Truman an. Der saß wieder und sank in sich zusammen, bis ihm sein Knochengerüst Einhalt gebot. Es war unfaßbar! Sachte nahm der Anwalt Perry am Arm, bot ihm Platz an, ging ungefragt zur Vitrine, griff sich eine Flasche Brandy, goß ein Glas voll und stellte es vor Perry auf den Tisch.

„Bitte sehr, Mr. Holmes. Trinken Sie!“

Perry nahm das Glas, schnupperte daran, nippte einmal und stellte es wieder hin.

„Ich habe seit gestern mittag nichts gegessen.“

Bloom fixierte Bob erneut, der wie ein fetter Gnom auf der Couch saß, den starren Blick auf die steinerne Tischplatte geheftet.

„Mach ihm ein Frühstück, Robert! Sofort!“

Wie unter einem Zwang gehorchte der Waffenhändler, erhob sich, schlurfte in die Küche und erschien nach wenigen Minuten mit einem Tablett, darauf befanden sich Kaffee, Schinkenbrote, Rührei, Butter. Wie ein unbeholfener Kellner stellte er es wortlos vor Perry auf den Tisch. Er selbst setzte sich so weit wie möglich weg von seinem Opfer. Es schien, als lasteten die 15 Jahre Gefängnis schon jetzt auf seinen Schultern. Das war selbst für einen Truman zu viel.

Perry empfand diese Situation mehr als grotesk: Er, das Opfer, saß am Tisch, vor sich leckere Speisen, und seine Peiniger sahen schweigend zu. …


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