…
Diesmal war es kein Alptraum! Diesmal blickte er in drei entschlossene Mienen, aber nur jene von Truman zeigte ein diabolisches Lächeln. Ein fröhliches war es beileibe nicht. Trumans fettes Gesicht hatte sich zu einer Grimasse verzerrt, Geifer lief ihm aus dem Mund und tropfte ihm auf den Hemdkragen, wie besessen zuckte sein Auge. Der Mann war in Ekstase geraten.
„Nun“, fauchte er, „wie fühlen Sie sich, Holmes? Mangelt es Ihnen auch an nichts? Wenn ja, brauchen Sie nur zu läuten!“
Trumans Anspielungen endeten in einem irren Gekicher. Perry ließ die Fragen unbeantwortet. Dieser Zynismus tat weh. Es fehlte ihm an allem, und eine Klingel gab es ohnehin nicht. Die Mündung der Schußwaffe an seinem Kopf hinderte ihn am klaren Denken.
„Was haben Sie vor, Mr. Truman?“ hauchte er. „Wollen Sie sich revanchieren für die zwei Monate, in denen Sie vierzig Kilo Gewicht verloren haben? Warum freuen Sie sich nicht darüber?“
Merkwürdig fremd klang Perrys Stimme. Ob es sehr weh tat? Er wartete auf den Schuß und fragte sich, ob er ihn wohl hören oder nur einen dumpfen Schlag verspüren würde. Wahrscheinlich merkten Menschen, die erschossen wurden, überhaupt nichts. Anderslautende Berichte darüber gab es aus verständlichen Gründen bisher nicht.
Vielleicht aber fiel man ja direkt in eine tiefe ewige Finsternis, überlegte Perry, in ein gefrorenes Nichts. Wahrscheinlich zerplatzte sein Kopf gleich wie eine Wassermelone oder eine Seifenblase; vielleicht war das ganze Leben eine einzige Seifenblase.
Perry verglich das Leben mit dem Wasser in einer vollen Badewanne. Und mit der Geburt, so dachte er, wurde der Stöpsel herausgezogen. Es wäre andererseits auch denkbar, daß das Leben im Gesamten nur ein Traum war. Und wenn man erwachte, war man tot. Er begann zu zittern.
Die Hand, welche die Pistole hielt, bewegte sich leicht. Perrys Augen suchten sie, sie war ruhig. Es war eine Hand, die schon getötet hatte, darüber war sich der Gefangene im klaren. Aber nun begann sich der Zeigefinger zu krümmen. Unmerklich fast, wie das Bein eines Insekts, zog er den Stecher nach hinten. Perry schloß die Augen, wartete auf den ohrenbetäubenden Knall. Die Sekunden rieselten dahin wie feinster Sand durch den Trichter eines Stundenglases. Das Stundenglas des Todes, der Endgültigkeit.
‚Klick’ machte es. Mehr war nicht zu hören. Nur ein trockenes Klick, wie es entsteht, wenn eine Patrone nicht losgeht. Oder eine ungeladene Waffe betätigt wird …
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