… In dem Moment trat Perry neben ihn.
Niemals zuvor standen sich die beiden Männer bei Tageslicht so nahe gegenüber, und obwohl Perry den beleibten Milliardär mittlerweile gut zu kennen glaubte, erschien ihm dieses Beieinanderstehen seltsam fremd.
„Was ist mit Ihnen, Mr. Truman?“ fragte der Schlangenexperte den Milliardär.
Der konnte nicht antworten, starrte nur abwechselnd seinen einstigen Entführer an und danach seinen Finger. Sein Atem begann unregelmäßig zu werden, die Lippen waren zusammengepreßt, seine Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Abständen.
„Ist Ihnen nicht gut?“ ließ Perry nicht locker.
Nur sehr zögernd tat der beleibte Mann den Mund auf, er schwitzte entsetzlich, schaute auf sein Gegenüber, rieb sich die inzwischen schmerzende Hand und sagte keuchend:
„Sie hat mich … hier hat sie mich …“
Mit der Rechten zeigte Robert Truman auf die am Boden liegende Jacke, aus deren Seitentasche ein schwarzer Kopf hervorlugte. Das Stimmengewirr schwoll wieder an, jeder versuchte sich in eine sichere und dennoch günstige Position zu bringen. Im Nu kniete Perry neben der Jacke, sogleich hatte er das Reptil hinter dem Kopf gepackt. Er stand auf, besah sich die kleine Schlange, zählte die paarigen Schuppen am Unterkiefer und nickte wissend.
„Hab ich mir gedacht,“ murmelte er. „Eine Micrurus fulvius.“
Durch den Druck seiner Finger hatte sich das Maul der Harlekin weit geöffnet, als ob auch sie nach Luft ringen würde. Mit gleichfalls offenem Mund glotzte der Waffenhändler Perry an und wimmerte:
„Helfen Sie mir, Mr. Holmes, bitte!“
Perry schaute dem Milliardär ins Gesicht, dessen Auge wild zu zucken begonnen hatte.
„Wie ist diese Schlange ins Terrarium gekommen?“ fragte er ihn ruhig.
„Bitte!“ flüsterte Truman. „Ich gebe Ihnen, was Sie wollen. Helfen Sie mir!“
Aber Perry rührte sich nicht, seine Finger hielten das Reptil fest, das den dünnen Körper um sein Handgelenk zu winden versuchte. Weil Truman nicht antworten wollte, ging Perry zum Terrarium hinüber, legte die winzige Schlange hinein und verschloß es vorschriftsmäßig. Im Anschluß gab er Entwarnung. Nur langsam beruhigte sich das Tollhaus.
„Was Sie wollen!“ wurde Trumans Fordern lauter. „Mr. Holmes, helfen Sie mir jetzt. Sofort! Ich bin ein wohlhabender Mann. Ich gebe Ihnen, was Sie wollen! Das ist ein Versprechen!“
Dieses Angebot nun konnte keiner im Raum mehr überhören, vor allem nicht die Journalisten. …
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