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… 

   Völlig erstarrt saßen die Geschworenen auf ihren Bänken, die Füße angezogen, wagten nicht, auch nur eine Zehenspitze auf den Boden zu senken. Manche hatten die Fersen auf die Sitzfläche gebracht. Der Richter war auf seinem Podest relativ sicher, dennoch hielt auch er die Füße in die Höhe – und die Augen mißtrauisch nach unten gerichtet. Das übrige Publikum hatte sich soweit zurückgezogen, wie es die Mauern gestatteten. Die meisten wollten gar nicht mehr fliehen, sondern teilhaben an dieser Sensation im Saal am County Superior Court in San Diego.

Während der Arzt, der wenig Erfahrung mit Schlangenbissen zu haben schien, Theo Swans Bißwunde mit einem Skalpell kleine Schnitte beibrachte, um so zusammen mit dem Blut einiges an Gift wieder austreten zu lassen, kroch Perry auf allen Vieren auf die Jury zu. Er hatte weder einen Schlangenhaken bei sich noch Handschuhe. Aber dieses Biest mußte so rasch wie möglich gefangen werden, sollte es nicht noch mehr Schaden anrichten. Auch wenn er es dabei verletzen mußte. Aber vor allem wollte er schnellstens die Art bestimmen!

Mittlerweile lag er flach auf dem Bauch, sein Blick suchte das Tier. Unter den Bänken war es zu allem Überfluß noch so dunkel, daß er nicht viel erkennen konnte. Mit Engelszungen bat er die Jury, langsam seitlich herauszutreten und sich zu entfernen. Sein Vorschlag wurde ignoriert. Nur ein Mann stand vorsichtig auf und enteilte.

„Sie kann nicht durch Ihre Schuhe hindurchbeißen“, versuchte Perry die Geschworenen zu beruhigen. Es gelang ihm, drei weitere dazu zu bewegen, ihre Sitze zu räumen, die übrigen wagten es einfach nicht, ihre Plätze zu verlassen.

„Ich brauche einen Besen!“ rief er, und eine Person lief davon.

Inzwischen hatten sich mehrere Menschen um den Arzt und Swan versammelt, boten Hilfe an, aber es gab nicht viel zu tun. Man wartete auf das Serum aus Los Angeles, denn Dr. Fletcher hatte angedeutet, daß das Gegenmittel von dort gebracht werden würde, und die Beteiligten wußten: Die Entfernung zwischen Los Angeles und San Diego betrug um die 200 km. Selbst eine schnelle Polizeieskorte benötigte für die Strecke mindestens eineinhalb Stunden. Das könnte für einen Harlekinbiß unter Umständen zu lange dauern.

   Bald war ein Notärzteteam, angeführt von Dr. Quentin, zur Stelle, brachte eine fahrbare Trage mit, Swan wurde darauf festgeschnallt. Dr. Quentin sah sich um, erkannte das Terrarium, bedankte sich für die Erste Hilfe des Kollegen, ein Sanitäter legte eine Infusion, der Zoodirektor erhielt als erstes ein sogenanntes Universalserum gegen Schlangenbisse, lediglich ein Provisorium. …


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