… Anschließend wurden noch ein paar Details besprochen, die Truman sich einprägen sollte. Bis zur nächsten Verhandlung waren es nur zwei Tage.
***
Diesmal drohte der Gerichtssaal zu bersten. Am heutigen Tag sollte der Angeklagte aussagen, was zu einem immensen Zuschauerinteresse führte. Wer innen keinen Platz mehr fand, tummelte sich auf den Fluren des Gebäudes, begierig, in irgendeiner Form am Geschehen teilzuhaben. Wer war dieser Mensch? In den Büros, am Arbeitsplatz, in öffentlichen Verkehrsmitteln, überall fanden hitzige Diskussionen statt. Diese zwielichtige Entführung war in aller Munde, aber für Perry gab es wenige Sympathien in Kalifornien. Nicht selten war die Forderung nach der Todesstrafe zu hören und zu lesen. Kidnapping wurde grundsätzlich abgelehnt, gleichviel, wen es betraf. Bei Geldsäcken wie dem Waffenhändler Truman allerdings machten manche Leute Einschränkungen, einige gönnten ihm sogar unverhohlen diese lange Haft. Dies aber waren wenige.
Bevor Perry jedoch zu seiner Aussage gebeten wurde, hatte sein Anwalt noch einen wichtigen Zeugen geladen.
„Ich bitte, den Chef-Arzt Dr. Moore als Zeugen aufzurufen“, eröffnete er die heutige Verhandlung.
Der Gerichtsdiener waltete seines Amtes, ging auf den Flur, kurz darauf betrat Dr. Moore den Zeugenstand.
„Dr. Moore“, begann Martin Fletcher sein Verhör, „sagen Sie uns etwas zu Ihrer Person.“
„Virgil Moore, 48 Jahre, verheiratet. Ich bin seit 7 Jahren Chefarzt im Sharp Memorial Hospital in der Neurologischen.“
„Ist das Memorial eine Spezialklinik?“ wollte Fletcher wissen.
„Zu uns werden häufig Drogenabhängige gebracht, ansonsten sind wir ein völlig normales Krankenhaus.“
„Dr.Moore. Am 14. September dieses Jahres wurde in Ihrer Klinik ein Patient eingeliefert mit Namen Robert Truman. Erinnern Sie sich an ihn?“
Moore traf im Laufe eines Jahres viele Patienten, an jenen aber erinnerte er sich recht gut.
„Er wurde in einem Park unweit des Hospitals aufgefunden und war, weil Drogen vermutet wurden, in unsere Abteilung gelegt worden.“
Auch der Arzt hatte ein Dosier bei sich, in das er ab und zu einen Blick warf.
„Dr. Moore, uns interessiert vor allem eines: Wenn ein Patient in eine Klinik eingeliefert wird, werden doch für gewöhnlich Untersuchungen durchgeführt, die einer Schweigepflicht unterliegen. Ist das korrekt?“
Dem stimmte der Arzt zu.
„Uns geht es nicht um Krankheitsbilder oder Gebrechen, uns berührt nur eines: Gibt es ein Bulletin über den Gesundheitszustand von Mr. …
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