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… 

„So ist es.“

„Eine Erpressung“, begann Fletcher bedächtig, indem er die Jury mit einbezog, „ohne eine Geldforderung vom mutmaßlichen Erpresser?“ Und mit Blick auf die Ankläger fügte er an: „Ich fürchte, meine Herren Kollegen, Ihr Vorwurf der Erpressung steht auf äußerst wackeligen Füßen.“

Auch unter den Mitgliedern der Jury machte sich eine gewisse Unruhe bemerkbar. Da erhob sich der Distrikt-Staatsanwalt.

„Es gibt in diesem Zusammenhang sehr wohl auch eine Form der passiven Erpressung! Der Entführer hatte alle Trümpfe in der Hand, er brauchte nur auf neue Angebote zu warten. Und genau das tat er! Er kannte das Vermögen des Opfers und – er wußte um dessen berechtigte Ungeduld!“

Fletcher sah kurz den Richter an und erwiderte:

„Zwar ist mir der Begriff einer passiven Bestechung geläufig, Herr Distrikt-Staatsanwalt. Eine passive Erpressung hingegen“, und hier machte er eine Zäsur, schaute zur Decke und zählte die Lampen, bevor er den Satz beendete, „ist mir bisher nicht begegnet!“

Schon hielt Beckmann ein Schriftstück hoch, wippte auf den Ballen und rief triumphierend:

„So sehr sich die Verteidigung auch bemüht, aber ich fürchte, dieses Schriftstück hier, in welchem Mr. Holmes von unserem Mandanten 500 000.- Dollar fordert, ich wiederhole: Fordert, wird auch sie nicht wegdiskutieren.“

Für das Schreiben hatte Fletcher nur einen flüchtigen Blick.

„So viel mir bekannt ist, handelt es sich hierbei nicht um ein Erpresserschreiben, Mr. Beckmann. Sondern um eine Rechnung. Mit Name und Adresse des Absenders.“

„Auf diese Rechnung werden wir noch zu sprechen kommen, Herr Kollege Fletcher!“

„Meine Herren!“ meldete sich Gibson zu Wort und winkte beide zu sich heran. „Es wäre mir sehr lieb, wenn sich Ihre Auseinandersetzungen im üblichen Rahmen bewegen würden. Wir sind noch lange nicht beim Plädoyer.“

Beide Seiten entschuldigten sich beim Richter, es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sich die Gemüter beruhigt hatten. Aber die Entlastungsversuche der Verteidigung waren noch nicht zu Ende. Deshalb mußte sich Truman weiteren Fragen von Perrys Anwalt stellen.

„Mr. Truman. Sie hatten bei Ihren Erzählungen durchsickern lassen, daß Sie sich, nachdem Sie wieder zu Hause waren, neue Kleider kaufen mußten. Das klang wie ein Vorwurf. Waren Ihre alten während Ihres Aufenthaltes kaputt gegangen?“

Truman schüttelte den Kopf.

„Nein.“

„Waren sie verdreckt? …


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