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Nach dem Ankläger trat Martin Fletcher vor die Geschworenen, sagte ein paar Worte über seinen Mandanten, dessen tadellosen Lebenswandel, bevor auch er sich zur Sache äußerte.

„Die Anklage wirft meinem Mandanten vor, Robert Truman aus Geldgier entführt zu haben, um von ihm 10 Mill. Dollar zu erpressen. Obwohl mein Mandant zugegeben hat, Mr. Truman lange Zeit in einem Kellerraum versteckt gehalten zu haben, wird sich am Ende herausstellen, daß es sich weder um eine Entführung im herkömmlichen Sinne noch um eine Erpressung handelt.“

Seine letzten Worte wurden von zunehmendem Gemurmel im Zuhörerraum begleitet. Die Leute fragten sich, was der Anwalt da faselte. Es war doch alles klar. Der Beklagte hatte doch bereits gestanden.

Fletscher beschloß seine kurze Ansprache mit der Feststellung, daß nicht immer alles im Leben so Bestand hat wie es scheint und daher am Ende nur ein Unschuldig zu erwarten sei. Damit sorgte er für eine mittelschwere Verwirrung, nicht nur unter den Mitgliedern der Jury. Denn die Zeitungen hatten im Vorfeld ausgiebig über den Fall berichtet, die öffentliche Meinung war vollkommen gegen den Entführer eingestellt, Perry bereits vorverurteilt.

Da die Vorwürfe den Parteien bekannt waren, mußten nun die Geschworenen überzeugt werden. Die Beweisaufnahme begann.

Als erster saß das Opfer auf dem Zeugenstuhl. Ein Mann, der heute einmal nicht Auskunft geben sollte über sein unvorstellbares Vermögen, sondern über seine Verschleppung, seinen Aufenthalt im Verlies und wie es ihm dort ergangen war. Robert Truman war ein emotionaler Mensch, kein Lügner im eigentlichen Sinne, aber sehr emotional. Um zu lügen, war er, wie er glaubte, viel zu starrköpfig. Ein Kerl wie er hatte es nicht nötig, Unwahrheiten zu erzählen, das deutete er an, als er darauf hingewiesen wurde, die reine Wahrheit zu sagen. Vielmehr versuchte Truman mitunter, seine eigene Wahrheit zu finden. 

Der Milliardär, der die dunkle Brille während der Aussage abnehmen mußte, begann seinen Bericht mit einer kurzen Beschreibung des Abends am 11. Juli, als er bei Johns in Oceanside dinierte. An die Zeit zwischen dem Verlassen des Lokals und dem Erwachen im Verlies konnte er sich nicht besinnen.

Weder dem Staatsanwalt noch seinen Anwälten Lower und Bright gelang es, auch nur die Spur einer Erinnerung bei Truman wachzurufen. Er gab zu, einen Filmriß zu haben. Erst für den Zeitpunkt des folgenden Tages, des ersten in Gefangenschaft, waren Eindrücke in seinem Gedächtnis verblieben. …


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