… “
Martin Fletcher trat an den Richtertisch, gefolgt von Beckmann. Dort erklärte er, daß Truman seinen mutmaßlichen Kidnapper vor der Verhandlung nie zu Gesicht bekommen hatte, und er daher nicht wissen konnte, wie er aussah.
Der Richter lehnte den Einspruch des Anklägers ab, und Fletcher wiederholte seine Frage.
Robert Truman stand auf, reckte den Arm aus und zeigte auf Perry.
„Es ist Mr. Holmes!“
„Woher wissen Sie das?“ wollte Fletcher in Erfahrung bringen.
Irritiert blickte Truman in die Runde.
„Woher ich das weiß? Jeder im Saale weiß das! Es steht in der Zeitung. Außerdem hat er es während meiner Gefangenschaft im Gespräch zugegeben, als ich ihn entlarvt und es ihm auf den Kopf zugesagt habe.“
„Nicht alles, was in der Zeitung steht, beruht auf Wahrheit. Sie haben ihn also direkt mit seinem Namen angesprochen. Kannten Sie Mr. Holmes bereits vorher?“
„Nein!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. Und hier hatte sich Truman zu einer faustdicken Lüge entschlossen. Ganz gegen seine ursprünglichen Absichten. Ganz gegen seine Überzeugung, mit einigen Milliarden im Rücken hätte er das nicht nötig. In diesem Moment jedoch hatte der Haß seine Zunge gelenkt.
Bedächtig ging Fletcher auf das Opfer zu. Er schien wieder zu grübeln, was sein Bart ausbaden mußte. Aber auch seine Frage, ob er Perry Holmes jemals zuvor gesehen habe, verneinte der Milliardär entschieden.
„Mr. Truman, bitte helfen Sie uns“, hakte Fletcher nach. „Sie haben Mr. Holmes niemals zuvor gesehen, wußten nichts von seiner Existenz und haben zuvor erklärt, Sie hätten ihn im Laufe Ihrer Gefangenschaft als Mr. Holmes - entlarvt. Entlarven bedeutet wörtlich, sich selbst oder jemand anderem eine Maske, eine Larve vom Gesicht reißen! Nun, man entlarvt keinen Fremden, Mr. Truman. Sondern jemanden, denn man … kennt!“ Es folgte eine besinnliche Pause, in welcher jeder im Saale über die Erkenntnis des Anwaltes nachdenken konnte. „Woher kannten Sie Mr. Holmes?“
Nach dieser mit Nachdruck formulierten Frage ging ein Raunen durch die Reihen, denn wie ein spanischer Kampfstier blieb Fletcher mit gesenktem Haupt vor Truman stehen und wartete auf dessen Antwort. Der jedoch schwieg, nachdem ihm dies von seinen Anwälten per Blickkontakt übermittel wurde. Es war das Schweigen eines Menschen, der schon zuviel gesagt hatte. Zur Jury gewandt bemerkte Fletcher:
„Aufgrund seiner Äußerungen geht hervor, daß Mr. Truman meinen Mandanten bereits …
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