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…  Nach der Anhörung hatte ihn der Richter mit der Option, Kalifornien nicht zu verlassen, nach Hause geschickt. Ohne Kaution. Einen Reim darauf konnte sich keiner der Schreibenden Zunft machen. 

   Viele Zeugen waren geladen, die meisten von seiten der Verteidigung. Trumans Rechtsbeistand, die beiden Staranwälte des Büros Lower & Bright aus Los Angeles, hatte keine Mühe gescheut, in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft die Anklage so wasserdicht wie möglich zu formulieren. Für sie war der Sachverhalt klar, das Urteil konnte nur in ihrem Sinne lauten. 50 - 80 Jahre Gefängnis!

   Perry saß neben seinem Anwalt Martin Fletcher! Der war ein Bruder seines liebenswerten Kollegen und Freundes Dr. Ewen Fletcher und Strafverteidiger am Schwurgericht in San Diego. Verglichen mit dem Aufgebot, das der Staat Kalifornien und Truman selbst anrücken ließen, ein kleiner Fisch. Klein, aber verdammt zäh. Der Bruder des Veterinärs war mittelgroß, drahtig, und sein Kinn zierte ein winziges Bärtchen. Sein Honorar wurde von der Zoodirektion übernommen. Dort glaubte man nicht an eine Schuld Perrys.

Und wie Perry neben seinem Verteidiger saß, so entspannt, beinahe erwartungsfroh, das vermittelte den Eindruck, als könnten beide eine Menge zur Klärung des Sachverhaltes beitragen. Perry sah sich um im Saale, konnte aber keine bekannte Seele erkennen. Außer Truman, drüben bei der Anklage.   

   Am heutigen Tag sah der Milliardär seinen Peiniger zum ersten Mal bei Licht, und sein im Verlies gewonnener Eindruck, daß es sich um einen kreativen, gewitzten Menschen handeln müsse, sollte sich bestätigen. Das Gesicht hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen, saß Robert Truman neben Chris Beckmann und seinen Anwälten. Ihm selbst war das Erscheinen vor Gericht lästig, jedes Bild, das von ihm gemacht wurde, zerstörte sein freiheitliches Lebensgefühl. Würde er sich jemals wieder ungestört in der Öffentlichkeit bewegen können? Das bezweifelte er entschieden.

   Nachdem die Anwesenheit der Parteien protokolliert worden war, eröffnete Richter Gibson die Hauptverhandlung. Die Staatsanwaltschaft verlas die Anklageschrift, deren Tenor lautete, Perry habe den Milliardär und unbescholtenen Geschäftsmann Robert Truman auf barbarische Weise entführt, in einem Kerker dahinvegetieren lassen, um sich heimtückisch an dessen Vermögen zu bereichern. Außerdem wurde ihm schwere Körperverletzung zur Last gelegt.

Blumenreich schilderte Beckmann anschließend den Sachverhalt. …


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