… Gespannt wie eine Stahlfeder wippten viereinhalb Zentner auf und nieder und starrten den Eindringling herausfordernd an.
Aber der Hüne Leon, ob seiner Körpergröße für Bono durchaus ein ernstzunehmender Gegner, erkannte die Gefahr nicht, in der er schwebte.
„Hau ab, du Affe!“ rief er seinem Gegenüber zu.
Dabei beging er einen entscheidenden Fehler: Er schaute dem Silberrücken ins Gesicht. Das jedoch dulden diese Primaten nicht, und wie ein Tornado stürzte er sich auf den Kontrahenten, eifersüchtig seine Weibchen verteidigend. Er überrannte ihn, warf ihn zu Boden, faßte dann den kräftigen Menschen, der gut und gerne 120 Kilo auf die Waage brachte, am Arm, biß ihm in Schulter und Rücken und schleuderte ihn hin und her wie eine Schaufensterpuppe. Trotz seiner Kräfte wußte sich der durchtrainierte Leon nicht zu helfen, er war zum Spielball einer artverwandten Kreatur geworden, deren Absicht nicht darin bestand, einen Gegner zu töten. Vielmehr wollte sie sich Respekt verschaffen. Den jedoch konnte Leon dem Menschenaffen nicht entbieten. Dazu wußte er zuwenig über Gorillas. Am Ende dieses Tages würde er schlauer sein.
Der Schieber im Löwenkäfig besaß offenbar ein Eigenleben. Obwohl Felix momentan gar nicht daran zog, bewegte er sich sukzessive nach oben. Dux schaute unter dem Spalt hindurch, um den Grund zu erfahren, um eventuell die Gummistiefel wiederzusehen; denn das hier irritierte ihn.
Stiefel erkannte er nicht, aber eine enorme Pranke, die nach ihm griff! Mit einem Schrei ließ er die Klappe los und macht einen Satz nach hinten. Beide Schulterblätter an die gegenüberliegende Wand gelehnt, stand er da, schwer atmend, so weit wie nur möglich weg von dieser Tatze.
Hugh indessen fand dieses Spiel zumindest so spannend, daß er beabsichtigte, nach nebenan zu emigrieren. Schon streckte er seine Pfote bis zur Schulter in den Nachbarzwinger, etwas zu erhaschen und das störende Blech dabei nach oben schiebend. Aber das Ding wollte nicht stillhalten, immer wieder rutschte es nach unten, sobald der Löwe den Kontakt vernachlässigte.
Mittlerweile hatten sich ein paar Besucher in der Innenanlage verirrt, und mehrere fremde Augenpaare starrten neugierig durch die blanken Scheiben. Dieses ungewohnte Schauspiel war wohl so im Zoo von San Diego noch nie zu beobachten gewesen. Inzwischen zog und zerrte Felix Dux ungeduldig an der verdammten Tür hinter sich, die sich nicht öffnen lassen wollte, unter der ständigen Bedrohung einer nicht minder ungeduldigen Löwenpranke. …
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