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…  Sein abgrundtiefer Geiz richtete sich jedoch nicht gegen sich - er selbst gönnte sich so manches - sondern gegen seine Umwelt. Der Kapitalist spendete weder für Hilfsmaßnahmen in Afrika oder Südamerika noch für Kinderheime; auch die medizinische Forschung im Lande ging leer aus – er hielt sein Vermögen zusammen und ließ es nach allen Regeln der Marktwirtschaft anschwellen.

Das Ergebnis seiner Zurückgezogenheit - und ein nicht zu verachtender Vorteil – war, daß ihn kaum jemand von Angesicht kannte. Aus den penetranten Klatschspalten der Boulevard-Presse, deren absolute Lieblingsbeschäftigung darin bestand, im Privatleben der Superreichen und Prominenten herumzuschnüffeln, hielt er sich wohlweislich heraus. Zwar war sein Name zuweilen darin zu entdecken, nicht jedoch sein Konterfei! Darauf bestand er mit Nachdruck; diesen Wunsch ließ er von seinen Anwälten kompromißlos untermauern.  

Offiziell verdiente Bob Truman sein Geld mit Werkzeugen. Kräne, Bagger, Planierraupen und Straßenbaumaschinen wurden von ihm verliehen, verleast und gelegentlich auch verkauft. Das Geschäft florierte.

Die eigentlichen fetten Gewinne allerdings strich er mit Waffengeschäften ein. Truman hatte seine goldenen Hände auf die Wunden aller Krisengebiete dieser Erde gelegt. Er vermittelte Kalaschnikows nach Uganda, schleuste Panzerbrechende Waffen nach Afghanistan und lieferte Kettenpanzer an die Kambodschaner. Sich selbst bezeichnete er als den wohl einflußreichsten Waffenschieber des Landes - nach der US-Regierung! Auch die Zügel anderer Wirtschaftsunternehmen hielt er fest in der Hand. Besonders hier in Kalifornien war sein latenter Einfluß zu spüren.

Der Umstand, daß fast niemand Kenntnis davon hatte wie er aussah, gestattete es ihm, sich zwanglos im Lande zu bewegen, was Truman über alle Maßen schätzte. Er konnte, ohne belästigt zu werden, ein jedes Kaufhaus betreten, jedweden Imbiß – was er oft und gerne tat – durfte eigenhändig ein Auto lenken; das bereitete ihm außerordentlich viel Vergnügen. Und gerade diesen Wagen zu fahren, war Anlaß für sein süffisantes Lächeln. 

Als er sich das Gesicht von Mick Niclas, dem glücklosen Vorbesitzer des Bentleys, noch einmal in Erinnerung rief, verwandelte sich das Lächeln wieder in ein unverschämtes Grinsen. Truman kannte diesen Mick von der High-School. Schon damals hatte der seine Finger in dubiosen Geschäften, und man munkelte, daß er die Kommilitonen mit Stoffen versorgte, die den Geist benebelten und unter das Betäubungsmittelgesetz fielen. …


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