„Seit fast zwei Wochen.“
Meine Finger hingegen kramten in der Schublade nach einem Pfefferminzbonbon, ich warf es mir geschickt in den Mund, bot auch meinem Gast mit diesen dunklen langen Haaren eines an, der lehnte dankend ab. Mit der anderen Hand holte ich einen Notizblock aus der Lade und einen Stift.
„Der Name?“
„Broadcast“, sprudelte es aus der Frau heraus. „Imelda Broadcast.“
Ich senkte meine Brauen ein wenig und sandte den schrägsten Blick in ihre Richtung, den ich momentan zustande brachte.
„Ein merkwürdiger Name für einen Mann“, murmelte ich und kritzelte ihn auf meinen Block.
Schrieb man Imelda in der Mitte mit j? War das ein spanischer Name? War ihr Bruder Mexikaner?
„Das ist mein Name“, hauchte es von der gegenüberliegenden Seite. „Ich heiße Imelda Broadcast.“
So, nun kannte ich ihren Namen. Den ich nie wieder vergessen sollte.
„Mein Bruder heißt Logan. Brad Logan.“
„Ihr … Bruder?“
Sie zögerte nur kurz, warf einen lustlosen Blick in die zum Aschenbecher mutierte Kaffeetasse, steckte sich eine neue Zigarette an und gestand:
„Mein Stiefbruder.“
„Haben Sie ein Bild?“ wollte ich wissen.
Ihre Hand fuhr in ihre Handtasche und erschien nach kurzer Verweildauer mit einem Paßbild. Wie Krakenarme schoben es ihre Finger mit diesen rotlackierten Nägeln in meine Richtung. Mit der freien Hand ergriff ich es und studierte es einige Zeit. Es war ein gutes Foto, von einem Profi im Studio gemacht. Gestochen scharf.
„Das Bild ist ausgezeichnet“, mit diesen Worten gab ich ihr das Foto zurück. „Haben sie auch eines von Ihrem Stiefbruder?“
Das Paßbild hatte meine Besucherin in ernster Pose gezeigt, sie schaute am Fotografen vorbei ins Unendliche. Erneut griffen ihre Finger in die Tasche und förderten ein Päckchen Kondome zu Tage. Das legte sie vor sich auf den Tisch, mein überraschtes Einatmen ignorierend. Es folgten eine Schachtel Zigaretten, eine Haarbürste, 3 Briefmarken und ein Couvert. Der Größe nach zu urteilen enthielt es meine Tantiemen - so hoffte ich.
„Von ihm habe ich leider kein Bild dabei“, seufzte sie und packte die Utensilien auf dem Tisch wieder ein, „aber wenn Sie mich zu Hause aufsuchen würden, könnte ich Ihnen ein paar von ihm zeigen.“
„Wann ist es Ihnen denn genehm?“ fragte ich. „Ich habe nachher noch zwei Klienten. Vielleicht so gegen … acht Uhr heute abend?“
Imelda Broadcast nickte stumm, schob mir eine Karte mit ihrer Adresse herüber und erhob sich. …
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