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…  Etwas zu rasch kam der Name des Paten über seine Lippen.

„Hör zu“, begann er, „was ich dir jetzt sage, ist vertraulich. Wir haben einen Maulwurf im Police Department. Oder mehrere. Nicht auszuschließen, daß er auf irgendeiner externen Lohnliste steht. Es passiert uns immer wieder, daß eine Razzia ohne Ergebnis endet. Und das nur, weil die Subjekte gewarnt worden sind. Ein kurzer Anruf, und das war’s dann.“

Ich schickte einen erstaunten Blick zu ihm hinüber. Einen Maulwurf beim SFPD? Gut, das soll schon vorgekommen sein. Aber bei der Bekämpfung der Bandenkriminalität war dies alles andere als wünschenswert.

„Wir vermuten, er wird von Rocco bezahlt. Du kennst diese Type.“

Ja, diese Type kannte ich, stand zur Zeit sogar selbst in dessen Diensten, als Quasi-Leibwächter auf Abruf. Weil er zu seinen üblichen Beschützern mittlerweile zu wenig Vertrauen hatte. Aber das wußte Savas nicht. Und offengestanden sah ich auch keine Veranlassung, ihn dahingehend einzuweihen. Zu gegebener Zeit vielleicht.

„Und was soll ich dabei tun?“ fragte ich interessiert.

„Nichts Konkretes“, kam von dem Polizisten. „Halte die Augen offen und gib mir Bescheid.“

„Wen habt ihr im Verdacht“, wollte ich wissen.

Savas hob nur die Schultern und ließ sie wieder fallen. Offensichtlich wollte er keine gezielte Beschuldigung gegen einen Kollegen aussprechen. Wir tranken noch einen Saft, bevor er sich erhob.

„Wann spielen wir wieder eine Runde Squash?“ fragte er, als er zur Tür ging.

Ich versprach ihm, ihn diesbezüglich anzurufen. Etwas Bewegung würde auch mir gut tun. Und damit meine ich eine Bewegung, die ohne Knochenbrücke oder andere Verletzungen endete. Savas verließ mein Büro. Sonderbar war, daß er mich aufgesucht und mich nicht telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Wie weit war das Mißtrauen im Department schon gediehen? Mißtrauten sie schon den Mitarbeitern ihrer Zentrale? Das war gar kein gutes Zeichen. Aber ich würde schon versuchen, etwas Dunkel ins Licht zu bringen.

 

Kapitel XVIII


   Roccos Anruf erreichte mich auf meinem Smartphone, als ich gerade dabei war, meinen blauen Ford in eine Waschstraße zu bringen. Schmutzig war er nicht, aber ich hatte irgendwo gelesen, das wäre gut für den Lack. Vielleicht war es auch nur mein schlechtes Gewissen seinen Vorgängern gegenüber.

   Vor einigen Tagen war Rocco aus der Psychiatrie entlassen worden. D.h. er hatte sich selbst entlassen, da offensichtlich keine Suizidgefahr bestand. …


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