… Das beruhigte mich ein wenig.
Wir waren nur wenige Tage zusammengewesen, dennoch hatten wir uns aneinander gewöhnt und empfanden die Trennung als einschneidendes Ereignis. Zwar hatte Steve sein Herrchen freudig begrüßt, wußte aber hernach nicht so richtig, wohin er gehörte. Mr. Spencer war aus LA zurückgekehrt, hatte sich überschwenglich bei mir bedankt und seinen Schäferhund und Freund in die Arme geschlossen. Auf den angebotenen Bonus hatte ich verzichtet, Steve war wie ein Kollege an meinen Fällen beteiligt gewesen und hatte mir sogar aus der Patsche geholfen. Es gab keinen Grund für mich, dafür zusätzliches Honorar anzunehmen. Ich war wieder alleine.
Das kam mir nicht ungelegen, denn das Golf-Turnier stand vor der Tür. Brad Logan hatte fleißig trainiert, war topfit und von seiner Stiefschwester als Björn Lundberg gemeldet worden, als schwedischer Freund der Familie, der kaum englisch sprach. Das sollte seine Zurückhaltung bei eventuellen Gesprächen erklären. Brad selbst hatte sich die Haare weißblond gefärbt und trug einen mehrere Tage alten Bart, den er ebenfalls einer leichten Tönung unterzogen hatte. Sein Erscheinungsbild war vielleicht nicht gerade typisch schwedisch, aber der Favorit hatte sein Aussehen radikal verändert. Aus dem glattrasierten schwarzhaarigen Champion Brad Logan war ein bärtiger blonder Unbekannter geworden. Die Wetten standen gut für Außenseiter, selbst der alte Broadcast hatte bei einem Sieg passable Quoten, denn sein härtester Konkurrent Brad Logan war zwar nach wie vor gemeldet, würde aber nicht antreten; exakt darauf spekulierte der Alte. Auf dem Platz des Presidio Private sah man ihn häufig in den letzten Tagen. Sein Honorar hatte er noch immer nicht an mich überwiesen, der Knauser. Aber darum ging es gar nicht mehr. Unsere Wetteinsätze hatte Imelda plaziert. Ich hatte aufgetrieben, was mir an Ersparnissen zur Verfügung stand, einschließlich der 50 000 Dollar von Rocco. Auch Brad und Imelda waren mit großen Summen beteiligt. Und alle hatten wir auf den unbekannten Schweden gesetzt. Der Topf des Presidio Private war voll bis obenhin. Die Quoten für einen gewissen ‚Björn Lundberg‘ stiegen ins Astronomische...
Dann kam der Tag X. Das Turnier zog sich über zwei Spieltage hin, es waren zweimal 18 Löcher zu spielen, gewertet wurde die Gesamtzahl der Schläge, nicht der direkte Vergleich.
Außer Brad Logan hatte keine Größe gemeldet, er war klarer Favorit. …
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