…
„Der Staat Kalifornien zeigt bei Rauschgiftdealern kein Mitleid, Harry. Wenn wir ihn mit Stoff erwischen, mit richtig viel Stoff, dann wandert er ein. Dann kommt er als alter Mann wieder raus. Wenn überhaupt.“
Diese Perspektive gefiel mir schon besser, das sagte ich ihm.
„Wie willst du‘s anstellen? In seiner Wohnung wirst du nichts finden.“
Ich hatte da meine eigenen Pläne, die erläuterte ich ihm allerdings nicht. Schnüffler wie ich taten manchmal Dinge, die der Polizei untersagt waren, und es war ganz gut, wenn er davon keine Kenntnis hatte. Uns waren sie auch untersagt, wir aber waren da nicht so zimperlich.
„Was meinst du“, begann ich vorsichtig, „kann ich mir einen eurer Drogenhunde mal für ein, zwei Stunden ausleihen?“
Savas sah mich mit großen Augen an, ungläubig beinahe.
„Was willst du denn mit einem Drogenhund?“
„Frag mich nicht zu viel, Savas, das bereitet dir weniger Kopfschmerzen. Geht es oder nicht?“
„Ich … will‘s versuchen. Unser Alf ist sehr umgänglich und verspielt. Ich werde mit seinem Hundeführer sprechen. Ruf mich in zwei Stunden an.“
Ich erhob mich, trank meinen Saft aus, schüttelte ihm die Hand und verließ sein Büro. Steve wartete im Wagen auf mich, ihm hatte ich einen Spaziergang versprochen. Und ich hielt mein Wort.
***
Es war später Nachmittag. Noch keine Stunde parkte ich in einiger Entfernung der Schule, bewaffnet mit meinem bewährten Fernglas, neben mir den Schäferhund, als Lopez auftauchte. Er kam alleine, wie so oft, stellte sich mit seinem grauen Saab neben den Eingang des Parks, der der Lehranstalt gegenüber lag. Die Schüler kannten ihn, und einige kamen gleich zu ihm herübergelaufen. Lopez stieg aus und schlenderte in den Park, wo er sich auf eine Bank setzte, von meiner Position aus gerade noch einzusehen. Aber was er tat, wußte ich, daß interessierte mich heute nur am Rande. Er verteilte seine kleinen Danaer-Geschenke an die Jungs, die sich ihm zugesellten. Erstaunlicherweise waren es nur Jungs. Nach wenigen Minuten war alles vorüber, die Halbwüchsigen gingen zurück in die Klassenräume, Lopez erhob sich. Ob diesmal etwas bezahlt worden war, hatte ich nicht erkennen können, dazu war die Gruppe zu dicht beisammengestanden. Auch das war mir gleichgültig. Bezahlen würde am Ende nur einer.
Es war später Nachmittag. Lopez spazierte zurück zu seinem Saab, sah sich um, stieg ein und fuhr davon, ich heftete mich an seine Fersen. …
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