… Ich ließ die beiden stehen bzw. hüpfen und ging zu meinem Wagen.
Es gab zwei Wege, von Richmond nach Sausalito zu fahren, ich wählte den kürzeren über die Rafael Bridge. Als linker Hand San Quentin in mein Blickfeld geriet, mußte ich augenblicklich an Rocco Garibaldi denken. Das wäre ein hübscher Platz für dieses Großmaul. Wenn er so weitermachte wie bisher, dann konnte er sich schon jetzt ein Zimmer dort reservieren lassen.
Den Redwood Highway verließ ich noch vor dem Tunnel und gelangte schließlich auf den Sausalito Boulevard. Kurze Zeit später hielt ich vor der Hausnummer, die auf der Karte stand. Aber das war kein Haus, was mich da erwartete. Es war auch kein Hotel. Vielmehr war es ein Wohnkomplex, bestehend aus mehreren Gebäuden, von denen das größte etwa die Ausmaße des Appartementhauses aufwies, in dem ich wohnte. Vor einem Tor stoppte ich den Buick, stieg aus und betätigte die Klingel. Eine weibliche Stimme trällerte aus der Sprechanlage:
„Fahren Sie bis zum weißen Bungalow und parken Sie neben dem Ahorn.“
Sogar einen Ahorn besaßen sie, Wahnsinn. Kurz darauf öffnete sich das Tor geräuschlos, immerhin wurde ich erwartet. Ich fuhr den Wagen auf den mir bestimmten Parkplatz und begab mich zum Eingang; den Ahorn ließ ich links liegen. Die Tür war nur angelehnt, ich drückte sie auf und stand in der Halle. Eines fiel sofort auf: Es gibt viele Arten zu leben. In Prunk oder in der Gosse. Hier lebte man nicht in der Gosse!
Die Halle war etwa fünfzehn Meter lang und wurde von glasklaren Oberlichtern erhellt, die Wände zierten moderne Bilder und Vitrinen, vollgestopft mit blankpolierten Pokalen. In diesem Hause wurde offenbar sehr erfolgreich Golf gespielt. Interessiert betrachtete ich die Trophäen aus Messing und Chrom, als sich meine Gastgeberin näherte. Zuerst wurde ich die schlanken Beine gewahr, die in mein Blickfeld gerieten. Diese nicht enden wollenden Beine mit den schwarzen Strümpfen…
Dann stand sie neben mir, Miss … Broadway? Ich griff in meine Tasche und warf einen verstohlenen Blick auf die Visitenkarte. Miss Broadcast. Natürlich.
Ein Duft von herbem Parfüm umwehte die Dame des Hauses, während wir gemeinsam den Inhalt einer Vitrine betrachteten. Bilder eines Golfspielers standen da zu Hauf neben den zahllosen Pokalen. Mehrmals war er zusammen mit einem älteren Herrn abgebildet. Der Golfer mochte etwa 25 Lenze zählen und sah gut aus. Dunkles Haar, groß, schlank, wie ein Unterwäschemodel. …
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