… Ich studiere noch.“
Auf einem der Bilder hatte ich Brad erkannt und deutete darauf.
„Ihn kenne ich“, sagte ich beiläufig zu der jungen Frau. „Brad Logan. Kommt er öfter her in den Cal. Club ?“
Ihre Augen begannen zu leuchten, und ihre Sympathie für den hübschen Mann konnte einem nicht entgehen.
„Er spielt hier oft“, sprudelte es aus ihr heraus, „aber in letzter Zeit habe ich ihn kaum noch gesehen“.
„Wann war er denn zuletzt hier?“ fragte ich und versuchte, meine Gleichgültigkeit beizubehalten.
Sie überlegte lange und kam zu dem Schluß, daß sie ihn seit mindestens einem Monat nicht mehr gesehen hatte.
„Aber sein Vater kommt gelegentlich her“, fuhr sie fort. „Er spielt nicht so gut wie sein Sohn, und ich habe den Eindruck, als wenn sie sich nicht sonderlich gut verstehen würden.“
„So.“
Mehr war von mir nicht zu hören. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Menschen, die ohnehin gerne plaudern, dies umso lieber tun, je weniger Interesse man ihnen entgegenbringt. Und auch diesmal lag ich richtig. Es war kaum Betrieb um diese Stunde, sie schenkte sich ein Getränk ein, dessen Zusammensetzung mir verborgen blieb, und setzte sich mir gegenüber an die aus hellem Holz gearbeitete Theke.
„Wiederholt habe ich beobachtet“, begann sie ein wenig vornübergebeugt, „wie Mr. Broadcast, das ist sein Vater, ein schwerreicher Industrieller, sich mit ihm gestritten hat. Ich weiß nicht mehr, worum es ging, um Finanzen, glaube ich, aber es war ziemlich heftig. Einmal wären sie beinahe aufeinander losgegangen.“
Ich schaute aus dem Fenster auf die schattenspendenden Pinien, nickte und tat weiterhin desinteressiert. Vielleicht kam noch mehr von der jungen Lady.
„Und einmal hat der Alte tatsächlich seinen Arm erhoben und - ausgeholt.“
Ihr Blick hing am Foto des jungen Mannes, ich sah mich bestätigt: Sie mochte ihn.
„Aber er hat nicht zugeschlagen“, fuhr sie fort. „Vielleicht waren zu viele Gäste anwesend. Ich weiß auch nicht, wie Brad reagiert hätte. Ich glaube nicht, daß er das hingenommen hätte. Ein Golf- Champion wie er.“
„Brad ist doch ein kräftiger Sportler“, kam von mir.
Sie überlegt nur kurz.
„Sportlich ist er schon, aber ich denke nicht, daß er sich prügeln würde. Er ist so sanft.“
Damit hatte ich mehr erfahren, als ich zu hoffen wagte. Ich bezahlte meinen Drink, schenkte der jungen Dame ein Lächeln und verabschiedete mich. Irgendwie ergab das keinen Sinn. …
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