… Miss Broadcasts Beine ließen mir keine Ruhe, daher nahm ich eine ausgiebige Dusche, rasierte mich, zog frische Klammotten an. Man möchte ja keinen unappetitlichen Eindruck hinterlassen. Ich verließ mein Appartement und trat auf die Straße, wo mein Buick parkte. In die Tiefgarage stellte ich ihn nur, wenn ich gedachte zu Hause zu bleiben. Oder über Nacht.
Unweit meines Wagens bemerkte ich wieder den gutgekleideten Herrn in der Zeitung blättern. Ich sah auf die Uhr, es war noch etwas Zeit, ich mußte in Erfahrung bringen, was er hier suchte. Mit raschen Schritten näherte ich mich ihm unbemerkt, stellte mich hinter ihn, schaute in sein Blatt und las ein paar Zeilen mit. Da wandte er den Kopf. Offenbar war es mein Rasierwasser, das mich verraten hatte. In Anbetracht meines Treffens mit Miss Langbein hatte ich wohl ein wenig übertrieben.
„Na, mein Freund“, begann ich leise, aber interessiert, „was gibt es denn in unserer Straße so Wichtiges zu sehen?“
Der Kerl wandte sich mir zu, nur wenig irritiert. Vielmehr schnupperte er in meine Richtung, offenbar mochte er mein After-shave.
„Oh“, entströmte es seiner Kehle, „Sie sind es.“
Ja, ich war es. Das aber beantwortete meine Frage nur unzureichend.
„Und?“ kam von mir.
„Tja“, hub er an, „wie soll ich sagen? Ich beobachte Sie bereits seit einigen Tagen.“
„Ist mir nicht ganz neu.“
„Ich hoffe nicht, daß Sie sich dadurch in irgendeiner Weise belästigt fühlen.“
Doch, doch. Genau das war der Fall, wie ich ihm mit Nachdruck darlegte.
„Das tut mir leid“, war seine Antwort. „Wissen Sie, Sie interessieren mich einfach.“
„Ach, nein!“
Der Kerl faltete seine Zeitung zusammen, dabei konnte ich beobachten, daß er kein Schulterhalfter trug. Gut, manche steckten ihre Waffe in den Hosenbund, ich mußte also vorsichtig bleiben.
„Und woher rührt diese plötzliche Neugierde?“ wollte ich wissen.
„Nun, Sie sind Privatdetektiv.“
Ich hob die Augenbrauen, hielt meinen Kopf ein wenig schief und starrte ihm unverwandt ins Gesicht.
„Sie suchen einen Detektiv?“
Wenn es sich um einen Klienten handelte, mußte ich natürlich geschäftsmäßig klingen. Ich kramte in meiner Tasche, um ihm eine meiner Karten zuzustecken.
„Nein, nein“, kam von ihm. „Ich suche … keinen Detektiv. Sie sind es, der mich interessiert.“
Das verstand ich nicht. Er suchte keinen Privatschnüffler, zeigte aber Interesse an meiner Person. Inwiefern? …
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