…
Mein Weg führte mich zu weiteren Golf-Clubs im Großraum San Francisco, wo ich mich über Brad Logan erkundigte. In allen war er bekannt, hatte dort gespielt, war jedoch seit einiger Zeit nicht mehr gesehen worden. Im Presidio Private hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Platzwart namens Billy, dem ich erzählte, ich sei Schriftsteller und würde ein Buch über unterbezahlte Mitarbeiter in Luxusinstitutionen schreiben. Billy, der gerade dabei war, gewisse Rasenflächen zu rasieren, damit die Spieler die Bälle besser erkennen konnten, war ein offenes Buch. Er trug einen Strohhut, der ihm beständig ins Gesicht rutschte. Von ihm erfuhr ich, daß er vor einiger Zeit Mr. Broadcast gesehen hatte, in Begleitung eines gewissen Rocco, ob ich den kennen würde. Selbstredend verneinte ich. Dann erzählte er mir von den Machenschaften dieses Rocco, soweit er davon Kenntnis hatte. Diesbezüglich wußte er mir nichts Neues zu berichten. Ich kannte Rocco besser. Stellte sich nur die Frage, wie gut er mich kannte.
Dem auskunftsfreudigen Golfplatzkosmetiker spendierte ich ein Bier, trank selbst einen frischgepreßten Fruchtsaft an der Bar. Dann gab ich Billy meine Karte und bat ihn, mich sofort anzurufen, wenn Rocco wieder einmal den Golfschläger schwang. Er versprach es, ich verließ das Clubhaus. Am Eingang fiel mir ein Plakat ins Auge, das auf ein bevorstehendes Golfturnier hinwies. Ein Offenes, wie es hieß. Aber für mich war das nichts. Höchstens für Profis.
An meinem Wagen angekommen, bemerkte ich, daß ein weiterer daneben stand. Ein schwarzer Jeep. Vom Fahrer keine Spur. Ich sah mir die Nummer an, sie stimmte mit jener überein, die ich in den Marine Headlands im Rückspiegel kurz gesehen und dank meines phänomenalen Gedächtnisses sofort wieder vergessen hatte. Deshalb wußte ich die Ziffern nicht mehr genau, aber auch dieser Wagen war hier in Kalifornien zugelassen, die Stoßstange wies beträchtliche Schäden auf und die Nummer begann mit 66 … Da verspürte ich einen Druck im Hüftbereich, und eine Stimme befahl mir:
„Zu deinem Wagen, Gilligan.“
Die Stimme kannte ich nicht. Es war weder Rocco noch Schweinebacke. Nun, Rocco war bei solchen Aktivitäten meist nicht zugegen. Sich die Hände schmutzig zu machen, war sein Geschäft nicht. Als wir vor dem Nissan standen, hörte ich:
„Zum Kofferraum!“
Meine Waffe hing wie gewöhnlich im Halfter über dem Garderobenständer, gut geölt. Zudem wäre es fraglich gewesen, ob ich sie schnell genug hätte ziehen können, also tat ich ihm den Gefallen. …
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