… Daher war ich dankbar, als mich Billy anrief, der Platzwart des Presidio, und mir mitteilte, daß Rocco eingetroffen sei und beabsichtigte, ein paar Bälle zu schlagen. Zwei Leute hatte er mitgebracht. Ich bedankte mich bei Billy und war schon aus der Tür.
San Francisco ist eine Stadt wie eine Berg - und Talbahn. Das Stadtbild wird von jenen tektonischen Aktivitäten bestimmt, die seit Jahrmillionen an der Topographie zerren.
Und von der Kabel-Bahn. Aber mit der Bahn konnte ich nicht fahren. Die nahm ich nur, wenn ich jemanden verfolgte und er mich dazu nötigte. Außerdem mußte ich beweglich bleiben.
Der Presidio Private liegt im Norden. Ich hatte den gelben Nissan, der bei meinen Gegenspielern offenbar schon zu bekannt war, gegen einen blauen Toyota Kombi eintauschen müssen. Den stellte ich diesmal nicht auf den großen vereinseigenen Parkplatz, sondern abseits auf einen Stellplatz am Arguella Boulevard. Seit ein paar Tagen, zumindest seit dem Vorfall auf der Brücke am Lake Chabot, war ich vorsichtig geworden. Sogar mein Veilchen hatte mir zuliebe die Farbe gewechselt: Es war jetzt dunkelgelb, das war weniger auffällig.
Am heutigen Tag trug ich meine Walther bei mir. Das schaffte eine gewisse Sicherheit im Umgang mit den zwielichtigen Gestalten, mit denen sich Rocco für gewöhnlich umgab. Auf einem der Parkplätze erkannte ich seinen roten Porsche Cayenne. Unweit davon stand der schwarze Jeep seiner Begleiter. Gut, das zu wissen.
Der Golf Club war umgeben von dichten Pinienreihen, die es mir gestatteten, mich unbemerkt den Bahnen zu nähern. Wo war Rocco, wo seine Leibgarde? Ich zog ein handliches Fernglas aus der Tasche und beobachtete das spärliche Treiben auf den Plätzen. Rocco befand sich auf der 10. Bahn, er spielte alleine. Einen seiner Leibwächter hatte ich in der Nähe des Clubhauses ausgemacht, es war Schweinebacke. Er humpelte. Niedlich. Wo war der andere? Meine Zeit war begrenzt, ich wollte nicht warten, bis Rocco alle Bahnen gespielt hatte, das konnte Stunden dauern. Also entschloß ich mich zu einem Trick. Im Schutz der Pinien steuerte ich das Clubhaus an, wo es sich der Fettwanst auf der Terrasse gemütlich gemacht hatte. So näherte ich mich im Schatten der Bäume bis auf wenige Meter, da sah ich seinen Kollegen am Parkplatz neben dem Jeep stehen. Es war der immer gutgekleidete Bino, der bei unserem letzten Zusammentreffen unbewaffnet war. Was nicht bedeuten mußte, daß er immer ohne Knarre spazierenging. …
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