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… 

„Zieh‘s hoch, spuck‘s aus“, bekam er von mir zu hören.

   Kurze Zeit später saß ich in ihrem schwarzen Jeep auf der Rückbank und wartete auf den Italiener. Es dauerte eine Weile, bis der sich von Loch zehn losreißen und zu seinem Porsche hatte begeben können. Dort stand er etwas verloren, als aus dem einen Spalt weit geöffneten Hinterfenster des Jeeps, der ungefähr zehn Meter entfernt parkte, ein Pfiff ertönte. Rocco, der durch die getönten Scheiben den Insassen nicht identifizieren konnte, kam herübergeschlendert. Ich öffnete den Fensterspalt noch ein wenig mehr, da entdeckte er meine Pistole.

„Steigen Sie ein, Signor Garibaldi!“

Ohne weitere Fragen setzte er sich hinters Steuer und schloß die Tür.

„Du wolltest mich sprechen“, begann ich ruhig. „Nun, hier bin ich.“

Rocco, ein Mann von undefinierbarem Alter, ich schätzte ihn auf 55, trotz seiner blonden Haare, die er pedantisch färbte, suchte in der näheren Umgebung intensiv aber vergeblich seine beiden Trabanten.

„Wo sind meine Leute?“ wollte er wissen. „Was hast du mit ihnen angestellt?“

Wenn Rocco den Paten heraushängen ließ, sprach er immer mit leichtem italienischem Akzent. Das war natürlich Koketterie, denn er war hier in San Francisco geboren und aufgewachsen. Aber ihm gefiel es.

Ich sah mir den vor mir Sitzenden genau an. Erkannte die grauen Strähnen, die er beim letzten Färben übersehen haben mußte, sah die teure Uhr am Handgelenk und bewunderte dessen Kluft. Er wußte sich zu kleiden. Selbst in Sportklamotten erkannte man, daß er das Geld, das er ausgab, nicht mit harter Arbeit verdiente. Vielmehr versuchte er in seinem Bezirk wie ein kleiner Pate aufzutreten, hatte den Film mit Marlon Brando zig Mal gesehen, wie er mir einmal gestanden hatte. Sein Wort war Gesetz. Vor allem, wenn er nichts sagte. Auch mit Konkurrenten ging er nicht zimperlich um. Und mit Leuten, die ihm ins Handwerk pfuschten. Das wußte ich aus eigener Erfahrung. Italienische Kontrahenten gab es in San Francisco eine Menge. Manchmal wählten sie demokratisch einen ‚Chef‘ über die einzelnen Gebiete. Demokratisch, das bedeutete, daß es schon mal vorkam, daß ein Kandidat seinen Gegner vor dem Urnengang erdolchte. Stichwahl nannten sie das.

„Deinen Leuten geht’s gut“, antwortete ich gereizt, „sie tanzen gerade einen Ringelpietz.“

Es paßte mir ganz und gar nicht, daß er mir Fragen stellte. Zwar hatte er mich zu sich beordert. …


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