…  Wir kletterten die Steilküste hinauf, kamen zu meinem PKW und stiegen ein. Edgars Chevy parkte 100 Meter weiter auf einem sandigen Seitenweg. Ich setzte ihn dort ab, bat ihn, mir nach Hause zu folgen. Den Weg kannte er.

Ich mußte mich dringend ein wenig frisch machen, sie hatten mich doch ziemlich durch die Mangel gedreht. Außerdem hatte mir Edgar einiges zu erzählen. Und ich ihm.

Kapitel XXII

   Ein Bild der Verwüstung bot sich uns, als ich meine Wohnungstür öffnete. Es sah aus, als wäre eine Bombe explodiert. Was sich nur denken läßt, war umgedreht und durchwühlt worden. Tische gekippt, Schubladen herausgerissen, alles lag auf dem Boden verstreut. Was hatten die Eindringlinge gewollt? Hatten sie überhaupt etwas gesucht oder war das reiner Vandalismus? An Aufräumen dachte ich nicht, dazu fehlte mir die Lust nach dem heutigen Abenteuer - bis ich auf dem Teppichboden die Bankauszüge erblickte. Sie waren anscheinend genau untersucht worden. Was wollten die mit meinen Kontodaten?

Dann kam mir die Erleuchtung: Es war der Scheck, den sie gesucht hatten! Der jedoch lag längst bei meinem Geldinstitut. Und damit erklärte sich auch, wer die Besucher waren. Es war van Aldern gewesen, der offensichtlich seinen Judaslohn zurückfordern wollte. Pech gehabt.  

   Obwohl sich die Angreifer sichtlich bemüht hatten, waren mir keine Knochen gebrochen worden, ein Besuch beim Arzt nicht vonnöten. Edgar W. Hoover und ich hatten einiges zu bereden. Er hatte sich an meine Fersen geheftet, seit ich meinen Ford bestiegen und ‚Bessy‘ am Flughafen abgeholt hatte, und nicht mehr aus den Augen gelassen. Dieser van Aldern fuhr einen dunklen Van, die Nummer hatte er sich notiert. Sofort rief ich meinen Freund Savas Taklidis an und bat ihn, den Halter des Wagens ausfindig zu machen. Nach einigen Minuten rief er zurück.

„Hör mal, Harry, der Wagen ist auf die kalifornische Staats-Regierung zugelassen. Der Halter ist der … Gouverneur.“

Ich dachte kurz nach.

„Nehmen wir einmal an, Savas“, sagte ich bedächtig und befühlte meine geschwollenen Lippen, „der Wagen sei in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt. Wieweit reicht dann die Immunität des Fahrers?“

„Wenn Verletzte zu beklagen sind“, entgegnete Savas, „dann gelten andere Regeln. Wie dringend ist es denn?“

Ich erklärte ihm, daß es sich um die Organ-Affäre handelte, und mit einemmal kam Bewegung in ihn:

„Ich rufe zurück!“

Das Gespräch wurde beendet. …