… Zum einen schlief er, zum andern dürfte er mit seinem aufgequollenen Mund keine große Lust auf ein trockenes Brötchen verspürt haben.
Der Umstand, daß wir nun auch noch die Gouverneursgattin in unserer Gewalt hatten, änderte nichts an unserm Plan. Anstelle von einer hatten wir eben zwei Personen in Gewahrsam. Obwohl dies einer gewissen Pikanterie nicht entbehrte.
Bis zum Hafen von Paradise Cay war es ein gutes Stück, wir überquerten die San Rafael Bridge, passierten San Quentin, Richardson Island und gelangten schließlich noch vor acht Uhr nach Paradise Cay, wo Imelda auf uns wartete. Der kleine Hafen dort bot bessere Möglichkeiten, unsere nunmehr zwei Gefangenen ungesehen an Bord zu bringen als jener in Sausalito.
Hier führte nämlich eine Straße weit hinaus bis ans Ende der bescheidenen Anlegestelle, wo die wiederhergestellte Jenny dümpelte. Unter der tatkräftigen Mithilfe einer halbnackten und keuchenden Gouverneursgattin brachten wir den Bewußtlosen an Bord. Seine Verletzung blutete kaum, aber in seinem Gesicht zeigte sich eine Schwellung, die meine gestrigen weit in den Schatten stellte. Herrlich bunt. Erinnerte mich ein wenig an Salvador Dali. Sicherheitshalber banden wir van Aldern auch die Füße zusammen, man konnte nie wissen, als wie robust der sich letztendlich erwies. Als Imelda die Gouverneursgattin erkannt, blieb ihr Mund einen Spalt weit offen. Aber sie fing sich schnell, warf mir nur einen erstaunten Blick zu.
Wir legten ab, Imelda steuerte Alcatraz an. Danach drapierten wir van Aldern an Deck in einem Liegestuhl, wo er allmählich seine Besinnung wiedererlangte. Die First Lady brachten wir unter Deck. Als nächstes rief Edgar einen der Sender an, die in San Francisco beheimatet waren. Premier Retail Networks hatten ihren Sitz im Nordosten der Stadt, unweit der San Francisco Bay, und versprachen selbstredend, sofort ein Team nach Alcatraz zu schicken. Ich informierte John Andrews vom Chronicle, auch er beteuerte, sich sogleich auf den Weg zu machen. Langsam tuckerte die Yacht Richtung Süden.
Die einstige Gefängnisinsel war für unser Vorhaben wie geschaffen. Ringsum mit einer Steilküste versehen, bot sie doch Gelegenheit für eine Hubschrauberlandung. Wir ließen es auf der Fahrt gemütlich angehen, schließlich sollten die Mitarbeiter des Senders und Reporter Andrews genug Zeit haben, sich auf Alcatraz einzufinden und ihre Vorbereitungen zu treffen. Als Treffpunkt hatten wir die große Anlegestelle genannt, im Südosten des überschaubaren Eilandes. …
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