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… 

Aber sie schrie nicht, im Gegenteil, sie versuchte nur, ihre Blöße mit ihren Armen zu bedecken, was ein fruchtloses Unterfangen blieb. Mit einemmal begriff ich, wer die Dame war: Es handelte sich um niemand Geringeres als die Frau unseres Gouverneurs! So gänzlich unbekleidet hatte ich sie noch nie zu Gesicht bekommen. Auch Edgar hatte sie erkannt, wie er mir signalisierte. Da hatte van Aldern in dieser Nacht entweder außerplanmäßig einen sehr intensiven ,Sicherheitsdienst‘ geleistet oder sich privat mit der First Lady amüsiert. Augenscheinlich beides. Für unser Vorhaben spielte das keine Rolle. Als die Frau Edgars Waffe erblickte, wurde sie ganz ruhig. Offenbar vermutete sie eine Entführung, und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren diesbezüglich geschult. Aber sie irrte. Da Edgar nur eine Hand zur Verfügung stand, sagte ich zur Gouverneursgattin:

„Tja, meine Gute, dann sind Sie jetzt gefordert. Anfassen!“

Damit zeigte ich auf die Beine ihres Liebhabers. Sie schien nicht zu verstehen. Aber als mein Begleiter die Waffe hob, bückte sie sich zu den Füßen van Alderns.

Mit einemmal war Edgar wieder im Wohnzimmer verschwunden, erschien aber sogleich wieder mit jener Tüte, die der Bäckerbote liebenswürdigerweise für uns abgelegt hatte, und mit einem leichten Jäckchen, das er sich vom Garderobenständer gepflückt hatte. Die First Lady streifte es sich über. Edgar öffnete die Haustür, und die Dame und ich trugen den Mann über das Grundstück hinaus auf die unbelebte Straße und hinüber zum Chevy. Ich hatte meinen obligatorischen Anzug an, die First Lady trug nur Höschen, Jäckchen - und die Beine des Sicherheitsmannes. Beim Wagen angekommen, verfrachteten wir van Aldern auf den Rücksitz, ich setzte mich daneben, die Lady durfte vorne neben Edgar platznehmen. Der reichte mir die Tüte mit dem Frühstück. Die Frau war unglaublich gefaßt. Wie lange noch, das würde sich zeigen. Mein Kollege Edgar trat aufs Gaspedal, ich griff mein Smartphone, wählte Imeldas Nummer, sie erwartete den Anruf.

„Alles bereit?“ fragte ich nur.

Sie bestätigte.

„Schön“, kam von mir. „Bis nachher. Wir bringen noch einen weiteren Gast mit.“

Ich unterbrach das Gespräch, öffnete die Tüte und reichte meinem Kollegen Edgar eines der Plunderstückchen nach vorne. Es war kurz nach sieben, höchste Zeit für ein zweites Frühstück. Er nahm es und biß herzhaft hinein. Die First Lady lehnte ab, ich ließ mir ebenfalls eines munden, van Aldern neben mir bekam nichts. …


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