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…  Das kann man nie ausschließen. Vielleicht aber dienen Sie demnächst selber als Organspender. Wie gefällt Ihnen das?“

Wie ich erkennen konnte, lag er richtig, was seinen Gesprächspartner betraf. Darüber hinaus nahm er kein Blatt vor den Mund. Was mich nötigte zu antworten:

„Ich darf Sie beruhigen. Mr. Gouverneur. Man hat es bereits einmal versucht, ohne allzugroßen Erfolg.“

„Dann hat man seine Arbeit nicht ordentlich erledigt, Mister Gilligan. Das ist doch Ihr Name, nicht? Gilligan!“ zischte er. „Aber ich werde persönlich dafür Sorge tragen, daß es beim nächsten Mal besser klappt. Sie haben das Versprechen des Gouverneurs des Staates Kalifornien, Sir!“

Und dieses Sir schleuderte er ins Mikrofon, als ob er eine Wespe fortblasen wollte.

„Kein Grund, sich zu echauffieren, Sir!“ blies es ihm aus dem kleinen Lautsprecher zurück ins Ohr. „Echauffieren sollten sich eher die Betroffenen der Organspenden. Nicht die 12, die durch Leute wie Sie ihr Leben verloren haben, sondern jene, denen jetzt ein wichtiges Organ fehlt.“  

„Was gehen mich diese Kreaturen an? Also, im Ernst, mir fehlt keine einzige von denen.“

Immer langsamer wurden seine Worte, er spielte ohne Zweifel auf Zeit. Da vernahm man entfernte Motorengeräusche. Edgar und ich sahen uns um. Von drei Seiten rasten sechs Schnellboote auf die Insel zu. Drei davon waren der Küstenwache zuzuordnen, drei hatten eine olivgrüne Farbe: Sie waren vom Militär. Nun, als oberster Gesetzeshüter des Staates Kalifornien hatte der Mann auch das Militär unter sich, zumindest die Nationalgarde. Immer näher kamen die Wasserfahrzeuge, schwärmten aus, und nun war deutlich ihr eigentliches Ziel zu erkennen: Das weiße Boot mit der kleinen blauen Flagge am Mast.

Im Nu war es umringt von den Schnellbooten, es vergingen keine zwei Minuten, bis es geentert und in den Besitz der Garde genommen war. Wir konnten sich wild gebärdende Menschen erkennen, die nicht wußten, wie ihnen geschah. Sie wurden überwältigt, aufs Deck gedrückt und ganz offensichtlich verhört. Alles im Blick der Kameras von Retail Networks.

„Was tun Ihre Leute da auf dem Boot? Unschuldige Bürger mißhandeln?“ fragte ich freundlich den Gouverneur. „Was haben Ihnen diese Leute getan? Wollen Sie jetzt schon am hellen Tag Organe stehlen?“

Der Staatsmann, der von irgendwoher ein Fernglas erhalten hatte und das Geschehen auf dem entfernten Boot beobachtete, schien ein wenig ratlos. …


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