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…  Kurz darauf landete der zweite Helikopter, der andere donnerte im Tiefflug über die ankernden Boote hinweg und verschwand. Es hatte den Anschein, als wollte er ausspähen, was auf diesen Booten vor sich ging. Aber dafür flog er zu schnell.

   Die Tür des ersten Helis öffnete sich und eine Person stieg aus, im Fernglas erkannte ich den Staatsmann. In Begleitung eines weiteren Mitarbeiters verließ er den höhergelegenen Landeplatz, und Minuten später erschienen die zwei unten bei der Anlegestelle. Sie fanden wenig Beachtung von seiten der Besucher, sie waren nur zwei unter vielen. Allein die Leute vom Sender nahmen sie mit einer zweiten Kamera aufs Korn, verfolgten jeden Schritt, jede Bewegung der Neuankömmlinge. Der Gouverneur trug eine Sonnenbrille und eine Baseballmütze. Das sollte wohl für sein Inkognito sorgen. Ich bezweifelte, daß sein Vorhaben für längere Zeit von Erfolg gekrönt sein würde.

Bewegungslos starrte der Landesvater auf die San Francisco Bay hinaus, ratlos, ruhelos, ahnungslos. Langsam hob ich den Arm, John setzte sich in Bewegung, verfolgt von den Objektiven mehrerer Kameras. Er erreichte den Gouverneur, wurde jedoch von dessen Mitarbeiter grob abgeblockt. Durch den Feldstecher konnte ich sehen, wie er dennoch mit dem Regierungschef redete und dabei meine Nummer wählte, der nahm schließlich das Telefon von ihm in Empfang. John sprach weiter mit ihm, kurz darauf meldete sich mein Handy. Ich nahm den Anruf entgegen.

„Wer sind Sie?“ war seine erste Frage.

Ziemlich naiv, wie ich meinte.

„Ich bin Ihr schlechtes Gewissen, Sir“, kam von mir. „Sie haben doch ein Gewissen, oder?“

„Was wollen Sie, Mann? Wozu der Aufwand? Sie haben meinen Mitarbeiter gekidnappt, wozu? Spucken Sie’s aus! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“

Er klang wie immer sehr geschäftig, in Eile, tonangebend, arrogant. Nun, diesmal sollte nicht er es sein, der hier die Dinge lenkte. Daher entgegnete ich freundlich:

„Sie werden sich die Zeit nehmen, Sir. Wie geht es Ihrer Leber?“

Ich hatte mich hinter dem Mast postiert, war so vom Ufer aus nur schwer zu sehen, das war wichtig. Durch das Fernglas erkannte ich, wie der Gouverneur bei meiner Frage zusammenzuckte. Das Telefon am Ohr, suchte er wie ein Adler die nähere Umgebung ab, betrachtete sich alle Gebäude, die Boote, danach die Besucher. Ohne Erfolg. Ich winkte Edgar zu, sich neben mich zu begeben, sodaß er ebenfalls in den Genuß kam, einem Gouverneur zu lauschen, der gerade dabei war seine Fassung zu verlieren. …


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