… “
„Bleiben Sie ganz locker, Sir, sie ist unverletzt.“
Erneut telefonierte er, was zur Folge hatte, daß die Schnellboote wenige Meter vor unserer Yacht stoppten.
Während der letzten Minuten hatte es sich wohl herumgesprochen, daß sich der Gouverneur auf Alcatraz befand, denn er wurde zunehmend umringt von Schaulustigen, die Bilder von ihm schossen, sich ansonsten aber zurückhielten.
„Jetzt dürfen Sie Ihre Privatarmee wieder nach Hause schicken, Sir“, erfuhr er von mir. „Oder wollen Sie im Ernst, daß hier ein Hollywoodstreifen gedreht wird? Es wäre ein ganz miserabler, nebenbei bemerkt. Unterste Schublade. Er könnte den Titel tragen: ‚Wie ein Gouverneur politischen Selbstmord begeht‘. Und geben Sie dem jungen Mann sein Telefon zurück, Sir!“
Damit blies ich die obligatorische Wespe vom Telefon. Dann bat ich Imelda, uns zum Landesteg hinüber zu schippern. Sie tat uns den Gefallen. Langsam, viel gemächlicher als die sechs Schnellboote, die bereits das Weite suchten, trieben wir auf die Landungsbrücke von Alcatraz zu, fest im Visier der Kameras von Retail Networks. Ich war mir sicher, daß auch John Andrews einige pikante Bilder schoß.
Die Yacht, die so unendlich bedächtig dem Ufer zustrebte und deren Name verhängt war, zog immer mehr Blicke auf sich, sodaß bei unserer Anlandung eine wilde Traube von Menschen den Steg säumte. Alle sahen die Halbnackten, viele fotografierten mit Ihren Smartphones und Kameras das Ereignis. Van Aldern stand an der Reling, die Hände nach wie vor gefesselt; frei war er mir viel zu gefährlich. Hübsch sah er aus. Mit seinem aufgequollenen und mittlerweile schön bunten Gesicht war er kaum wiederzuerkennen. Der Gouverneur erkannte ihn trotzdem - und wechselte ebenfalls die Gesichtsfarbe. Mit einem Schlag war ihm alles klargeworden. Es ging hier und jetzt nicht nur um die Organangelegenheit, vielmehr wurden die Besucher auf Alcatraz Zeugen eines Eklats, wie er besser nicht hätte inszeniert werden können. Unser Boot wurde festgemacht, die Gouverneursgattin zusammen mit dem Sicherheitmann von fremden Helfern an Land gebracht. Ohne Worte wurden sie durch die Menschenmenge geführt, verschwanden zusammen mit dem Staatsmann und seinem Begleiter in einem der Gebäude, und Minuten später verkündeten lärmende Rotorgeräusche, daß nun bald Ruhe einkehren würde. Auf der Gefängnisinsel. Im Regierungssitz in Sacramento sicher nicht.
John Andrews empfing uns mit grinsendem Gesicht, neben sich den Regisseur, der für die Bildübertragung verantwortlich war und jetzt das ‚spezielle Telefon‘ in der Hand hielt. …
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