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…  Das ist eines meiner großen Handicaps. Ich bin zu weich. Selbst mit Straftätern habe ich zuweilen Mitleid. Aber so einer hier sollte mir mitnichten leidtun.

„Steve ist kein Junge“, kam es mit Überzeugung aus seinem Munde.

„Für Sie mag er kein Junge sein“, konterte ich gelassen, „aber das ändert nichts an dem Umstand, daß ihr Handeln in diesem Staat hart bestraft wird. Verstehen Sie mich?“

Er schaute beinahe beleidigt auf die Schreibtischplatte.

„Steve ist … mein Schäferhund“, kam es leise aus dem Mund des jungen Mannes.

Ich atmete tief durch. Und das Spinnengewebe meiner abartigen Gedanken stürzte in sich zusammen wie eine zerrissene Hängematte.

„Das“, begann ich leise, „ändert einiges“, und etwas wie Schuldgefühle bemächtigten sich meiner. „Aber, junger Freund, für Hunde bin ich wahrlich nicht der Richtige. Außerdem liegt mein Honorar möglicherweise außerhalb Ihrer finanziellen Möglichkeiten.“

Das hätte ich nicht sagen sollen. Denn mit einer raschen Handbewegung griff er in seine Innentasche, zog einen Umschlag hervor und legte ihn vor mich auf den Tisch.

„Sind 2000.- Dollar genug für Ihre Bemühungen?“ fragte er aufrichtig.

Nun war ich wieder an der Reihe zu schlucken. In meiner Situation konnte ich es mir einfach nicht leisten, einen so lukrativen Auftrag abzulehnen. Ein Hund. Mein Gott, was war schon dabei, einen verlaufenen Hund zu suchen. Wenn man wie ich ganz unten war, gab es nur eine Richtung: Nach oben. Ergo willigte ich ein. Er gab mir seine Daten, Name, Adresse und ein Bild des Tieres. Ein eindrucksvoller Deutscher Schäferhund. Mit einem richtigen Gesicht. Er hatte die Augen eines Wolfes und eine schlanke Nase. Sehr menschlich sah er aus. Kein Wunder, daß sein Besitzer sich für ihn so ins Zeug legte. Wie nur sollte ich einen verlaufenen Hund finden? Aber darüber machte ich mir zu dem Zeitpunkt noch keine Gedanken. Ein Privatdetektiv wird nicht nach Erfolg bezahlt, sondern nach seiner getanen Arbeit. Mit Politikern sollte man es umgekehrt halten.

„Wo haben Sie Steve zuletzt gesehen?“ wiederholte ich meine zuvor gestellte Frage.

Der junge Mann verwies auf seine Adresse und mutmaßte, daß der Hund durch die Hecke entwichen sein könnte oder entführt wurde. Ich versprach, zu tun was in meiner Macht stand. Traurig erhob er sich und verließ mit hängenden Schultern mein bescheidenes Büro in Oakland.  

 

Kapitel III


   Das Restaurant des Italieners lag in der Montana Street, unweit des Sportfeldes. …


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