… “
„Schauen Sie sich doch die Adresse an“, kam von Savas beinahe gelangweilt.
„Aber der Gouverneur …“, hakte Gandolfo nach, und dabei versuchte er heimlich die Liste einzustecken.
„…ist als Lebersuchender auf der Liste notiert“, feuerte Captain Rolfes verbal diesem Heuchler entgegen. „Bürger des Staates Kalifornien und somit seinen Gesetzen unterworfen. Was Sie da gerade eingesteckt haben, ist im übrigen eine Kopie. Behalten Sie sie, wenn Sie wollen“, schloß er ab.
Beschämt zerrte Gandolfo die Liste wieder aus seiner Tasche und legte sie auf den Schreibtisch, wo er sie behutsam mit beiden Händen glattstrich. Er war ein Spatz, nichts weiter, auf ihn durfte man schießen.
In diesem Raum hatten sich zwei Parteien etabliert, die sich unnachgiebig gegenüberstanden. Mit hängenden Schultern erhob sich der Bürgermeister, nickte dem Captain zu und verließ mit seinen beiden Begleitern geschlagen das Büro.
Es gab viel zu tun. Auf der einen Seite saß die Executive, das waren die Polizeibeamten, die sich die Hände schmutzig machten, um auf der anderen Seite den Herren Juristen in ihren Nadelstreifenanzügen gelöste Fälle zu präsentieren. Und nicht selten wurden ihnen dabei von seiten eben dieser Justiz Steine in den Weg gelegt, die mit legalen Mitteln nicht zu überwinden waren. Wie sie es dennoch schafften, war zuweilen bewundernswert. Ich vertraute auf Savas und sein Team.
Kapitel XV
Das Klingeln des Telefons konnte man schon vom Flur aus hören, als ich die Tür zu meinem Büro in Oakland öffnete. Mit raschen Schritten war ich am Tisch und nahm den Ruf entgegen.
„Gilligan“, hauchte es aus der Leitung, „du mußt herkommen. Der Chef dreht durch.“
Dem italienischen Akzent nach zu schließen, handelte es sich bei dem Anrufer um Bino. Und wenn er vom Chef sprach, konnte es sich nur um den Paten handeln.
„Was heißt das, ‚Er dreht durch‘?“ wollte ich wissen.
„Rocco steht auf der Gate und will sich hinunterstürzen!“ kam es keuchend von Bino.
„Wo genau?“ lautete meine Frage.
„Etwa 500 Meter stadtauswärts.“
„Versucht ihn hinzuhalten. Ich komme. Redet mit ihm!“
Ohne meinen Anrufbeantworter abzuhören, verließ ich mein Büro wieder, saß kurz darauf im Wagen und raste los. Obwohl ich die Höchstgeschwindigkeit mehrmals mißachtete, brauchte ich doch mehr als 20 Minuten, bis ich über die Oakland-Bay-Bridge und den Küsten Highway die Golden Gate erreichte. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
3855 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!