… Geräusch hatte ich keines gemacht. Um das Haus herumzulaufen und den Burschen von hinten stellen, das wollte ich nicht. Dafür gab es zu viele Fenster. Ich wartete. Anhand des Schattens konnte ich erkennen, daß die Person sich eine Zigarette ansteckte, kurz darauf fiel ein Streichholz vor mir zu Boden.
Bevor der Mann noch den ersten Zug machen konnte, war ich um die Ecke getreten und hielt ihm meine Walther vor die Nase. Der Typ kam mir bekannt vor, ich hätte wetten mögen, ihn mit Browning in meiner Wohnung gesehen zu haben, als ich auf der Trage lag, kurz bevor mir die Sinne schwanden.
„Nimm sie hoch, mein Freund“, raunte ich ihm zu. „Wer ist im Haus? Wie viele Personen?“
Er schwieg. Ich wiederholte meine Frage auf spanisch. Als er noch immer nicht gewillt war, den Mund zu öffnen, rammte ich ihm die Faust in die Magengrube. Das war eine ganz passable Übersetzungshilfe, denn nachdem er sich von dem Schlag erholt hatte und die Luft wieder in seine Lungen strömte, fing er tatsächlich an zu sprechen.
„Tres … drei.“
Eine Untersuchung zeigte, er trug keine Waffe bei sich. Mit der freien Hand packte ich ihn an der Schulter und zerrte ihn zu einem Brunnenschacht hinüber, der lose mit Brettern abgedeckt war. Solche Schächte gab es fast auf jedem Anwesen in der Gegend. Das machte die Anwohner von der Wasserversorgung der Stadtwerke weniger abhängig.
„Öffnen!“ befahl ich und versuchte dabei so ungeduldig auszusehen, wie ich es nur zuwege brachte.
Er sollte an meiner Entschlossenheit keinen Zweifel hegen. Umständlich bückte er sich, nahm das erste Brett vom Schacht, richtete sich auf, sah mich kurz an und ließ es achtlos seitlich auf die Erde fallen. Danach griff er sich das zweite, erhob sich, holte blitzschnell aus und schlug damit nach mir. Ich riß meinen linken Arm hoch, das morsche Brett krachte dagegen und zerbrach. Als Folge drückte ich ihm meine Walther an die Kehle, räumte mit dem Fuß die restlichen Bretter selber weg und schaute in den Brunnen. Es ging etwa 4 Meter nach unten, bis man auf die Wasseroberfläche traf. Der Kerl erhielt einen Stoß, glitt über die Kante, versuchte noch, sich mit beiden Händen festzuhalten, aber ich trat ihm in aller Freundschaft auf die Finger. Sofort ließ er los und plumpste mit einem lauten Klatschen ins Wasser. Es war jammerschade, daß es keine Jauchengrube war. Sie wäre angemessen gewesen.
„Und vergiß nicht“, raunte ich zu ihm hinunter „um halb eins wird gegessen. …
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