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…  Auf dem Nachtschrank lagen Medikamente, die wohl der Beruhigung dienen sollten.

„Was hast du herausgefunden, Harry?“ wollte Rocco wissen.

„Noch nicht sehr viel“, gab ich zum Besten.

Er war nicht so ruhig wie gewöhnlich. Seine Augen zeigten einen ähnlich gehetzten Blick wie vor wenigen Tagen auf der Golden Gate. Es war offenkundig, daß ihn der Pferdekopf mächtig beeindruckt hatte, mehr als er sich eingestehen wollte.

„Jedesmal, wenn es klopft“, begann er, „rechne ich mit einem Überfall. Hier kann doch jeder reinspazieren, nicht? Du bist doch auch hier hereingelassen worden, ohne große Überprüfung.“

Das stimmte nicht ganz. Am Empfang hatte man sehr wohl meine Personalien überprüft und den Grund meines Besuches wissen wollen. Das sagte ich ihm.

„Wen fürchtest du denn am meisten?“ mußte ich in Erfahrung bringen.

Vielleicht offenbarte er mir in seiner Angst ein paar interessante Details, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Rocco verdrehte die Augen, sah seine Mutter an, stand auf und zerrte mich am Arm zur anderen Seite des Zimmers.

„Ich glaube, daß Giorgio dahintersteckt.“

Giorgio war ein Klassenkamerad von Rocco gewesen, beide waren im selben Viertel aufgewachsen, und schon damals hatte sich ihr vorbestimmter Lebensweg abgezeichnet. Rivalitäten gab es bereits auf dem Schulhof, denn dort wurden die ersten krummen Geschäfte getätigt. Mittlerweile war Giorgio ebenso mächtig wie Rocco, in einem anderen Bezirk.

Mit drei seiner Leute hatte ich vor ein paar Monaten eine Konfrontation in einem Einkaufszentrum gehabt. Diesbezüglich stand demnächst noch eine Gerichtsverhandlung an.

Auch zwischen Roccos und Giorgios Leuten gab es immer wieder Reibereien wegen der Zuständigkeiten, selbst Kugeln flogen mal zwischendurch. Wenn es einen von diesem Clan erwischte, legten sie einen der anderen Gruppe um. So lief das. Die Polizei riß sich nicht um die Aufklärung dieser Verbrechen. Sobald es einen von der Mafia betraf, machte man Dienst nach Vorschrift. Dafür hatte keiner mehr Verständnis als ich.

„Giorgio?“ entgegnete ich. „Soll ich mal mit ihm reden?“

Rocco schaute mich an, als hätte ich ihn um 1000 Dollar gebeten.

„Reden? Mit Giorgio? Mit dem Kerl kann man nicht reden!“ bekannte er resigniert. „Der macht was er will.“

Da seid ihr euch ja gar nicht so nicht unähnlich, dachte ich. Ihr seid beide faire Kämpfer, ihr habt noch jeden gebissen. Stattdessen fügte ich an:

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